Die Insolvenz der beiden Unternehmen ist die bereits dritte binnen zweier Tage. Erst am Dienstag wurde über das Vermögen eines weststeirischen Stahlbaubetriebes ein Sanierungsverfahren eröffnet – mehr dazu in Weststeirischer Metallbaubetrieb insolvent.
Reiter beantragte Sanierung selbst
Die Reiter Haustechnik GmbH ist ein Installations- und Gebäudetechnikunternehmen, das vor neun Jahren gegründet wurde und in den Bereichen Installation und Wartung von Heizungsanlagen, Sanitäranlagen, Lüftungsanlagen, Photovoltaikanlagen sowie Haus- und Regeltechnik tätig ist. Laut Creditreform wurde über das Spielberger Unternehmen am Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet und zwar auf Antrag des Betriebes selbst.
Probleme mit Zahlungsmoral der Kunden
Den Kreditschutzvereinen zufolge habe der Betrieb zuletzt vermehrt ungeplante Zahlungsausfälle zu Tragen gehabt, mitunter auch, weil sich die Situation im Bau- und Baunebengewerbe verschlechtert habe und damit auch die Zahlungsmoral der Kunden. Die Probleme in der Branche hätten sich aber auch direkt auf die Auftragslage durchgeschlagen, heißt es. Dazu seien stark gestiegene Fixkosten gekommen.
Belegschaft soll großteils abgebaut werden
Von der Insolvenz sind 128 Gläubiger und 25 Dienstnehmer betroffen, darunter elf Angestellte, 13 Arbeiter und ein Lehrling. Die Passiva werden mit 5,5 Millionen Euro beziffert, die Aktiva auf knapp zwei Millionen Euro geschätzt. Geplant ist ein Fortführung des Unternehmens, künftig will sich der Betrieb aber auf das Kerngeschäft im Sanitär- Heizungs- und Lüftungsanlagenbereich fokussieren.
Laut Insolvenzantrag soll „der Großteil der Dienstnehmer im Rahmen des Sanierungsverfahrens abgebaut werden“, stattdessen soll Leihpersonal zum Einsatz kommen.
IBE Solution: Sanierung ohne Eigenverwaltung
Auch über das Vermögen der IBE Solution mit einem Standort in St. Michael in der Obersteiermark ist ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von Planungsleistungen und Bauleistungen für Haus- und Elektrotechnik. Der Betrieb beschäftigt 17 Mitarbeiter, rund 30 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. 1,2 Mio. Euro an Passiva stehen 370.000 Euro an Aktiva gegenüber.
Erst vor einem Jahr war über den Betrieb ein Insolvenzverfahren eröffnet, ein vorgelegter Sanierungsplan auch angenommen worden. Auf Grund eines nicht unerheblichen Forderungsausfalls eines deutschen Auftraggebers kann das Unternehmen nun aber nicht die zweite Tranche der Gläubigerquote befrieden. Dennoch wird eine Fortführung des Betriebs angestrebt, denn die Auftragslage sei laut Schuldnerin derzeit sehr gut.