Lithium Abbau Koralpe
European Lithium
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Wirtschaft

Lithiumabbau auf Koralpe schürt Sorgen

Der Start des Abbaus eines der größten Lithium-Vorkommen in Europa auf der Koralpe könnte nach mehreren Verzögerungen nun doch anlaufen, dafür sollen ein neuer Investor und frisches Geld sorgen. Genau das schürt nun die Sorge der Anrainer, vor allem was ihr Trinkwasser betrifft.

Bis zu 30 Millionen Tonnen Lithium-Erz sollen unter der Koralpe liegen. Bereits Anfang der 1980er Jahre wurden Probestollen unter die Weinebene getrieben, man hoffte damals sogar Uran zu finden. 1991 wurde das „unrentable“ Bergwerk um einen Schilling von der Republik an ein Kärntner Unternehmen, 2011 dann weiter an ein australisches Unternehmen verkauft, das schon länger Pläne hegt, in der Steiermark Lithium für die Batterieherstellung abzubauen – mehr dazu in Aufregung um möglichen Lithiumabbau (19.5.2023).

Das nun neu gegründete australisch-amerikanische Unternehmen plant nun den Lithium-Abbau auf der Koralpe und will daraus ein Milliardengeschäft machen, die Produktion selbst soll in Saudi-Arabien erfolgen.

Steiermark-Karte
ORF
Mit Bretstein-Lachtal, dem Klementkogel bei Modriach und dem Wildbachgraben bei Deutschlandsberg hält der neue, börsenotierte Bergbauriese Schürfrechte an drei weiteren potentiellen Lithium-Vorkommen in der Steiermark.

Große Sorge um Trinkwasser

Auf der steirischen Seite der Koralpe sorgt man sich jetzt einmal mehr um das Trinkwasser für tausende Menschen, so der Deutschlandsberger Bürgermeister Josef Wallner: „Der Abbau soll in zwei Phasen passieren. Die erste Phase ist nur in Kärnten, die zweite Phase würde auch in die Steiermark reichen und genau unter unseren Wasserquellen im Bärental, wo circa 20.000 Personen mit reinsten Trinkwasser versorgt werden.“ Durch Sprengarbeiten befürchte man ein so genannten Trockenfallen der Quellen, also ein Zurückziehen des Wassers.

UVP-Verfahren Sache des Land Kärnten

Da der Stolleneingang auf Kärntner-Seite liegt, könnten die steirischen Sorgen aber zu wenig wahrgenommen werden. Eine UVP -Umweltverträglichkeitsprüfung muss nämlich in Kärnten und nicht in der Steiermark erfolgen, so Wallner: „Es ist noch nicht einmal sicher, ob es eine UVP-Prüfung für dieses Projekt geben muss oder ob es nur nach dem Montanrecht abgewickelt würde. Mit dem Montanrecht hätten die betroffenen Gemeinden und unser Wasserverband sehr, sehr eingeschränkte Beteiligungsmöglichkeiten im Verfahren.“