Fürstenfeld, Bau, Protest
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Umwelt

Streit um Bauprojekt in Fürstenfeld

Nach der Kritik an einem geplanten Einkaufszentrum auf der grünen Wiese in Fürstenfeld hat nun ebendort ein Siedlungsprojekt auf einer Ackerfläche für Aufregung gesorgt. Am Donnerstag soll der Bebauungsplan im Gemeinderat beschlossen werden.

Anrainer und Anrainerinnen fürchten im Zuge der neuen Bebauungspläne um die Lebensqualität ihrer Wohngegend und sehen keinen Bedarf. „Wo sind die potenziellen Käufer und Interessenten? Es gibt in Fürstenfeld Leerstand noch und noch“, meinte etwa Heidemarie Wabl, eine der Anrainerinnen.

Sorge der Anrainer

Eine Sorge der Anrainer: Wird der Acker verbaut, könne das Regenwasser nicht mehr versickern: „Die Bedenken sind eben im Falle eines verstärkten Niederschlages, dass es zu Überschwemmungen der angrenzenden Häuser und Keller kommt“, sagte Anrainer Herbert Reisinger.

Unterstützt werden die Anrainer von lokalen Grünpolitikern. „Das ist ein Kennzeichen. Diese Politik in Fürstenfeld, dass man diesen Bodenverbrauch nicht bremst, sondern forciert“, erklärte Franz Timischl, Gemeinderat in Fürstenfeld (Grüne).

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Bebauungspläne der Stadt Fürstenfeld

Im Vergleich zu den Nachbarstädten weist Fürstenfeld laut dem Bürgermeister allerdings den größten Grünlandanteil auf; das betroffene Grundstück sei außerdem seit 1985 im Flächenwidmungsplan als Bauland ausgewiesen. Das Siedlungsprojekt wäre also ein Lückenschluss, der den Raumordnungsvorgaben entsprechen würde.

Bürgermeister: Bedarf gegeben

Der Bedarf sei gegeben, sagte Bürgermeister Franz Jost (ÖVP): „Wir haben fast 700 Einwohner mehr seit 2015. Die Tendenz ist steigend, und wir haben auch am Freitag die Neueröffnung mit der S7. Da ist durchaus die Zuversicht da, dass Fürstenfeld noch weiter aufschlägt auf der Landkarte mit vielen Arbeitsplätzen.“

Am Donnerstag soll der Bebauungsplan im Gemeinderat beschlossen werden, darin geregelt sei auch der Regenwasserabfluss, hieß es; gleichzeitig soll es auch grünes Licht für ein weiteres geplantes Einkaufszentrum auf der grünen Wiese geben, das zuletzt von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kritisiert wurde – mehr dazu in Weiter Kritik an mangelndem Bodenschutz (29.2.2024). Der fünfte Bebauungsplan dafür soll ebenfalls am Donnerstag den Gemeinderat passieren.