Der Brand in dem Grazer Innenstadtlokal hatte in der Silvesternacht ein Todesopfer gefordert, mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt – mehr dazu in Brand in Lokal: Opfer identifiziert (2.1.2024). Ein 34-jähriger Mann war im Zuge des Rettungseisatzes mit einem Polizisten in Streit geraten. Er musste sich deshalb wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor dem Landesgericht für Strafsachen verantworten.
34-Jähriger half vielen Menschen auf die Beine
Der Angeklagte fühlte sich vor Gericht nicht schuldig. „Er kann nicht verstehen, warum gerade er, der sich bestens verhalten hat, hier sitzt“, meinte sein Verteidiger. Der 34-Jährige hatte mit Freunden in dem Lokal gefeiert, als plötzlich das Feuer ausbrach. Er half nicht nur seiner gestürzten Lebensgefährtin wieder auf die Beine, sondern auch einigen anderen Menschen „und hat ihnen damit vermutlich das Leben gerettet“, führte der Anwalt aus.
Vor dem Lokal versuchte der 34-Jährige dann eine Türe einzutreten, damit die Menschen aus dem brennenden Lokal flüchten konnten. „Dann verliert sich die Erinnerung, plötzlich ist er am Boden gelegen“, beschrieb der Verteidiger. Laut Angaben der Polizisten soll er sich aggressiv verhalten und schließlich einen der Beamten an den Armen gepackt haben, woraufhin ihm dieser einen Faustschlag versetzte.
Mann nahm Diversion dankend an
„Ich glaube, dass eine Ausnahmesituation geherrscht hat“, hielt ihm der Richter zugute. Er bot dem Mann deshalb eine Diversion an, somit gab es keinen Schuldspruch, der 34-Jährige muss aber 5.400 Euro an Bußgeld zahlen. Der Beschuldigte bedankte sich und nahm die Strafe an, die Einigung ist noch nicht rechtskräftig.