Ursprünglich waren knapp 26 Millionen Euro für die Sanierung der Grazer Haftanstalt eingeplant – mehr dazu in 25 Mio. Euro für Sanierung der Justizanstalt (29.12.2020), durch die Teuerung dürften sich die Kosten nun auf etwa 30 Millionen Euro belaufen. Die durch den Umbau nötige Verlegung der ersten Häftlinge startete bereits im Frühjahr 2021 – mehr dazu in Karlau-Sanierung früher als gedacht (15.2.2021).
Duschen in Zelle „enorme psychische Erleichterung“
Im Zuge der Generalsanierung werden in drei Flügeln des Gefängnisbaus aus dem 19. Jahrhundert unter anderem die Laubengänge von durchgehenden Decken ersetzt; die Zellen werden modernisiert und bekommen eigene Duschen und größere Fenster: „Es ist ein gewaltiger Unterschied, man kann es überhaupt nicht vergleichen. Die alten Zellen haben die Fenster oben gehabt, man hat nicht rausschauen können und jetzt hat man diese Fenster schön in Augenhöhe. Das schaut eher aus wie eine Hotel-Ibis- Ausstattung, jetzt haben wir eine Dusche in den Zellen und das ist eine enorme psychische Erleichterung“, beschreibt ein Häftling die ersten sichtbaren Veränderungen in der Grazer Justizanstalt. Davor hätten die Zellen mehr einem Verlies oder einem Bunker geglichen.
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Zellensanierung bis Ende 2025
Zwei Gefängnisflügel sind schon fertig, bis Ende des nächsten Jahres sollen 209 Zellen in der Karlau auf diesem Stand sein. Für den Leiter der Karlau, Gerhard Derler, dringend notwendig: „Dieser Bau bietet sicher einen wesentlichen Beitrag zu einem modernen Strafvollzug, weil es hat für alle Beteiligten eigentlich große Vorteile, sowohl für die Insassen – die Unterbringungsmöglichkeiten sind wesentlich besser –, aber auch für die Bediensteten, weil die Arbeitsplatzzufriedenheit dadurch sicher erhöht wird. Es ist insgesamt ruhiger geworden durch die geschlossenen Zwischendecken und das ermöglicht uns dann, dass man letztendlich auch ein gemeinsames Dienstzimmer bekommen wird, was die Zusammenarbeit dann fördern wird.“
Sicherheitsvorkehrungen verbessert
Nicht nur der Haftbereich wird heller und freundlicher, auch die Außenfassade hat sich in diese Richtung verändert und selbst, wenn nicht verraten wird, wo und wie – die Sicherheitsvorkehrungen wurden ebenso verbessert: „Es ist natürlich von der baulichen Sicherheit entsprechend adaptiert. Man darf nicht vergessen, wir haben vor drei Jahren noch zwei Ausbrüche gehabt und hier war Handlungsbedarf“ – mehr dazu auch in Ausbruchsversuch in Grazer Karlau (7.2.2021).