Jugendliche Straftäter Handschellen
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Chronik

Nach Brandanschlag: Verdächtiger in U-Haft

Nach dem Brand auf dem Grazer Lendplatz, bei dem ein Obdachloser lebensgefährlich verletzt wurde, ist der Tatverdächtige nun in Untersuchungshaft. Der 65 Jahre alte Russe zeigte sich bisher nicht geständig und auch wenig kooperativ.

Nach dem Pflichtverhör durch den Haftrichter am Montag verhängte das Gericht wegen des Verdachts des versuchten Mordes die Untersuchungshaft über den tatverdächtigen Russen, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christian Kroschl. Der 65-Jährige, der selbst obdachlos ist, habe bisher angegeben zwar ein Feuer entfacht, jedoch keine andere Person bemerkt zu haben.

Verdächtiger schwieg vor Haftrichter

Weitere Angaben habe der Verdächtige nicht gemacht, so Kroschl: „Er hat vor der Polizei etwas verwirrt gewirkt. Beim Pflichtverhör vor dem Haftrichter wollte er keine Angaben mehr machen. Seine Version war, dass es ein Unfall war.“ Der genaue Tathergang müsse noch ermittelt werden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Zeugen hatten beobachtet, wie der Tatverdächtige mit einem hellen Behälter den Brandort verlassen hatte. Später stellte sich heraus, dass es eine helle Tasche war – mehr dazu in Obdachlosen angezündet: StA will U-Haft (24.3.2024).

Brandopfer nach wie vor in kritischem Zustand

Der Zustand des Opfers sei weiterhin kritisch, aber stabil, hieß es am Dienstag aus dem LKH Universitätsklinikum Graz. Der 52-Jährige werde auf der Intensivstation versorgt. Für Donnerstag oder Freitag seien weitere Operationen – etwa Hauttransplantationen – geplant.

Notschlafstellen haben noch Betten frei

Die Nachfrage nach einem Bett in einer Notschlafstelle stieg nach dem Vorfall in der Nacht auf Samstag weder in den Caritas-Einrichtungen noch bei den Vinziwerken. „Wir hatten zusätzliche Betten zur Verfügung gestellt. Die sind nur von unseren Gästen, die wir auch sonst immer beherbergen, genutzt worden. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern merken wir keine grundsätzliche Beunruhigung“, so Svjetlana Wisiak, Sprecherin der Vinziwerke.

Die Einrichtungen seien gut ausgelastet, einzelne Betten für Notfälle würde es über die Osterfeiertage aber noch geben, so Wisiak. Allerdings werde für das Haus Rosalie noch dringend jemand gesucht, der am Ostersonntag ehrenamtlich Frauen in Not betreuen könne.