Universität Hörsaal Graz
APA/ANNEMARIE HAPPE
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Bildung

Zahl der Studienanfänger rückläufig

Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger ist an den steirischen Universitäten zuletzt rückläufig gewesen. Die drei großen Grazer Unis laden am Donnerstag zu einem Tag der offenen Tür – dabei wird auch um Studienanfänger geworben.

An der Karl-Franzens-Universität in Graz seien die Zahlen der Studienanfänger nach einem leichten Einbruch wieder stabil. Rechtswissenschaften, Wirtschaftspädagogik und Sozialberufe seien im Vormarsch, sagt die für Lehre zuständige Vizerektorin Catherine Walter-Laager.

Studienstandort Graz nicht in Gefahr

Etwas weniger Interesse gebe es bei den Geisteswissenschaften. Der Studienstandort Graz sei aber nicht in Gefahr, man entwickle sich stetig weiter und erweitere das Angebot. Als erste Uni in Österreich etabliert man laut der Vizerektorin ab Herbst ein Kurzzertifikat zum Thema Künstliche Intelligenz: „Und was das auf all unsere Arbeitsfelder für Auswirkungen hat, und wie das konkret funktioniert und genutzt werden kann, da können sie sich damit auseinandersetzen.“

Konkurrenz durch Fachhochschulen

An der Technischen Universität Graz sei die Zahl der Studierenden in den letzten drei Jahren relativ konstant, mit einem leichten Rückgang an Studienanfängern, sagt Rektor Horst Bischof. Als Gründe sieht er etwa die Konkurrenz durch Fachhochschulen, aber auch lukrative Jobangebote für HTL-Absolventen. Man müsse die Jungen daher motivieren und das Narrativ des schwierigen TU-Studiums ablegen: „Die jungen Leute heute interessiert viel mehr, was können sie mit dem Studium machen. Die wollen neue Dinge machen, und das muss man vermitteln, dass die Technik genau das bietet – hier hast du dann alle Hebeln der Zukunft in deiner Hand.“

Heimische Studenten gefragt

Auch an der Kunstuniversität in Graz habe man während der Pandemie weniger Studienanfänger begrüßt, was teilweise an den Einreiseregeln gelegen sei, sagt der Direktor des Studienzentrums, Harald Lothaller. Derzeit steige das Interesse wieder. Man wolle in Zukunft aber vor allem mehr heimische Studenten anlocken: „Wir arbeiten natürlich mit Musikschulen zusammen, aber wenn da keine jungen Menschen mit einer Grundausbildung herauskommen, die zu uns an die KUG kommen können, dann fehlt dieser Nachwuchs, und das haben wir bei bestimmten Instrumenten in bestimmten Bereichen leider.“ Derzeit liege der Anteil heimischer Studierender an der KUG bei etwa 50 Prozent.