So früh wie noch nie dürfte heuer die 30-Grad-Marke fallen – mehr dazu in Wochenende bringt bis zu 30 Grad (news.ORF.at; 5.4.2024). Das hat auch Auswirkungen auf die Natur und die Tiere. Ein Experte etwa befürchtet, dass sich Insekten dadurch explosionsartig vermehren könnten – mehr dazu in Hitzefrühling hat Folgen für die Natur (4.4.2024). Doch nicht nur die Natur, auch der menschliche Körper ist gefordert – mehr dazu in Körperliche Belastung durch frühe Hitze (oesterrreich.ORF.at; 5.4.2024).
Körper kämpft mit Temperaturunterschieden
Die aktuelle „Hitzeperiode“ mache dem Körper vor allem durch die plötzlichen und teils starken Temperaturunterschiede zu schaffen, erklärt Oliver Hopfgartner vom Primärversorgungszentrum Medius in Graz. Lagen die Temperaturen zuletzt noch im untersten zweistelligen Bereich oder sogar darunter, sodass teils noch eine Jacke übergezogen werden musste, sind es tagsüber nun um bis zu 15 Grad mehr, mit denen der menschliche Körper neu zurechtkommen muss. Das belaste Immunsystem und Kreislauf stark: „Besonders betroffen sind da alte Menschen, kleine Kinder und Schwangere. Hauptsächlich sehen wir Leute, denen das auf den Kreislauf schlägt“, so Hopfgartner.
Zunahme internistischer Notfälle
In der Landesleitstelle des Roten Kreuz in der Steiermark wurde bereits am Samstag eine Zunahme an Einsätzen verzeichnet, die teils direkt, teils indirekt mit den Temperaturen in Zusammenhang stehen dürften, so Thomas Gangl vom Roten Kreuz: „Wir haben vorwiegend eine leichte Steigerung internistischer Notfälle, da sind Kollapse mit dabei, aber auch Freizeitunfälle und Motorradunfälle.“ In den kommenden Tagen werde aufgrund des vorzeitigen Sommerwetters jedenfalls mit mehr Einsätzen als sonst gerechnet.
Durstgefühl im Alter nimmt ab
Mediziner raten daher, vor allem in der Zeit zwischen 11.30 Uhr und 15.00 Uhr, sich mehr im Schatten aufzuhalten und über den Tag verteilt ausreichend zu trinken: „Man kann nicht voraustrinken, man kann auch nicht nachtrinken, sondern es ist wichtig, dass man über den ganzen Tag verteilt versucht, Flüssigkeit zu sich zu nehmen“, so der Appell von Hopfgartner. Ältere Personen seien hier eher Trinkmuffel als Jüngere: „Im Alter baut das natürliche Durstgefühl des Körpers ab, das heißt, wenn man älter ist, tut man sich auch schwerer, dieses Durstgefühl wahrzunehmen, und dadurch kann man sehr schnell in einen Zustand gelangen, in dem der Körper zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung hat. Das geht dann einher teilweise mit Verwirrtheit, teilweise mit Sturzgefahr.“
Nicht zuletzt sei bei hohen Temperaturen auf die richtige Kleidung zu achten: „Eher luftige Kleidung, gleichzeitig sind manchmal längere Ärmel sinnvoller, Kopfbedeckung ist ein wichtiger Faktor, da man die direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf vermeidet, insbesondere bei Kindern.“
Sommerfrühstart mit 27 Grad in Graz
Schon am Samstag hat das Wochenende mit durchaus sommerlichen Temperaturen begonnen. Stellenweise hatte es schon ab dem frühen Nachmittag um die 25 Grad, an der Messstelle Graz-Stadt erreichten die Tageshöchstwerte sogar 27 Grad, womit die meteorologisch-klimatologische Grenze für einen „Sommertag“ sogar um zwei Grad überschritten wurde.
Ob dieser Tage tatsächlich auch der erste und damit früheste Hitzetag mit 30 Grad in Österreich zu erwarten ist, wird sich erst weisen. Laut Geosphere sind die Chancen dafür vor allem am Sonntag und Montag groß – in diesem Fall würde der bisherige Rekord um rund zehn Tage gebrochen, denn den frühesten Hitzetag gab es bisher am 17. April 1934 in der Stadt Salzburg. Die höchsten in einem April gemessenen Temperaturen liegen in allen Bundesländern um die 30 Grad und stammen fast alle erst von Ende des Monats.