Gedenkfeier von Erzherzog Johann
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Schloss Stainz: Land ehrt Erzherzog Johann

Das Land Steiermark ehrt Erzherzog Johann in einer eigenen Ausstellung im Schloss Stainz. Dabei sollen jene Facetten seines Lebens beleuchtet werden, die das Land in die Moderne geführt haben.

Erzherzog Johann gilt als Gründer und Förderer zahlreicher, noch heute tätiger Institutionen in der Steiermark – etwa der Technischen Universität Graz.

Die Annäherung an seine Person solle in der Ausstellung aber nicht in romantisierender Weise erfolgen, so Landeshauptmann und Kulturreferent Christopher Drexler (ÖVP) – viel mehr gehe es um die Betonung der Innovationen in Bergbau, Wissenschaft, Forschung, Landwirtschaft und Industrie sowie um die frühen Formen sozialer Fürsorge. Eine von Drexler angeführte steirische Delegation besuchte am vergangenen Wochenende mit Franz und Angelika Meran – direkte Nachfahren des Erzherzogs – Schenna in Südtirol: hier ist der Erzherzog begraben.

Nachfahren in Italien

Sonst erinnere in Südtirol leider wenig an den Erzherzog, so Franz Meran – das Haus Meran sei fast die einzige „Institution“, die sich in Südtirol mit seinem Erbe befasse. In der Schulbildung etwa komme der Erzherzog und sein Wirken praktisch nicht vor. Doch immerhin trägt die Schützenkompanie von Schenna – sie schoss bei einer Kranzniederlegung Salut – einen Namen.

Marco Mele, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, nannte die Reise zur letzten Ruhestätte Johanns auch einen „Akt der Dankbarkeit und Anerkennung“. Gleichzeitig diente der Aufenthalt in Südtirol auch dem Ausloten möglicher Kooperationen mit Südtiroler Museen, etwa mit jenem in Bozen für Archäologie und dem Haus für zeitgenössische Kunst, dem Museion an der Talfer in Bozen.

Eröffnung am 11. Mai

Die Eröffnung des neuen Museums auf Schloss Stainz werde am 165. Todestag Erzherzog Johanns am 11. Mai stattfinden – mehr dazu in Erzherzog Johann bekommt eigenes Museum (4.12.2023).

Karlheinz Wirnsberger, der Leiter der Universalmuseum Joanneum-Abteilung Schloss Stainz, wo auch das Landwirtschafts- und Jagdmuseum eingerichtet sind, schildert da auch die Bedeutung des Erzherzogs für Dinge, die heutzutage für die Steiermark als urtypisch gelten: Wein und Äpfel.

Der Habsburger habe in seinem erzwungenen „Exil“ in der Steiermark über 1.000 Apfelsorten eingeführt und in Versuchen „ausprobiert“. Zu den unterschiedlichen landwirtschaftlichen Initiativen gehörte auch eine Weinbauschule in Pickern am Bachern (heute Pekre in Slowenien) und die Einführung zahlreicher neuer Rebsorten.