Im Jahr 2016 waren es minus drei Grad, die am Ende den Obstbäumen in der Steiermark massiv zugesetzt und den Obstbauern große Schäden beschert haben. Laut Herbert Muster, dem Leiter des Obstbaureferates in der Landwirtschaftskammer, sind die Bauern gewarnt. Bis zu minus ein Grad wäre noch zu verkraften.
Bangen um die Ernte
Am meisten gelitten haben bislang Apfel, Zwetschke, Kirsche und Marille. Entspannt ist die Lage lediglich bei spät austreibenden Sorten wie etwa Holunder oder Aronia – überall sonst herrscht Bangen um die Ernte. „Die Lage ist fatal, extrem anstrengend und frustrierend für die Betriebe. Mit jedem Tag, wo es kritische Temperaturen gibt, wird die Situation schlechter, die Erträge werden kleiner. Das ist nicht nur für die Obstbauern, auch für die Bäume ein Stress“, sagt Muster.
Früh gesetzte Kürbispflanzen in Gefahr
Beim Walnussbaum etwa greift der Frost nicht nur die Früchte, sondern auch die Triebe an – ein Notaustrieb muss stattfinden, das schwächt den ganzen Baum. Im Ackerbau werde es hingegen eng für alle zu früh gesetzten Kürbispflanzen, fürchtet Arno Mayer, zuständig für den Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer: „Da sind die Landwirte ein sehr großes Risiko eingegangen, wollten vom Klimawandel profitieren, von diesen sehr warmen Temperaturen. Das war sehr, sehr verlockend, perfekte Bedingungen für den Ölkürbis. Aber das Risiko war hoch und hat sich nicht ausgezahlt.“
Schnee sorgte für Stromausfälle
Der Wintereinbruch hat am Dienstag im Südwesten der Steiermark für Probleme gesorgt. Auf den Straßen blieb das befürchtete Chaos weitgehend aus, zahlreiche Feuerwehren waren aber im Einsatz, um Fahrzeuge zu bergen und umgeknickte Bäume zu entfernen. Auch Tausende Haushalte waren ohne Strom.
Ackerbauern können nur zusehen und hoffen
Ackerbauern sind im Finale dieser Frostphase nur Zuseher, Obstbauern werden noch einmal Kerzen, Fackeln, mobile Pelletöfen und Beregnungsanlagen anwerfen und hoffen, dass die kalten Nächte mit Freitag ein Ende haben und die Eisheiligen im Mai heuer ausbleiben.
Schnee und Frost haben in den vergangenen Tagen dem südsteirischen Weinbau zugesetzt. Der Schnee kann laut Landwirtschaftskammer vor allem in höheren Lagen zu Schäden führen, die größere Sorge gilt aber auch hier dem Frost – mehr dazu in Frost bleibt Hauptsorge der Weinbauern (23.4.2024).