Arbeitsmarktservice
APA/EVA MANHART
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WIRTSCHAFT

Arbeitslosigkeit trifft 25- bis 50-Jährige

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,1 Prozent gestiegen. Mit den stärkster Anstieg bei Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern gab es in der Steiermark. In der Steiermark traf er erstmals die Haupterwerbsgruppe.

Die schwächelnde Industrie- und Bauwirtschaft belastet weiterhin den heimischen Arbeitsmarkt. Ende April gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,1 Prozent mehr Personen ohne Job. Arbeitslose und AMS-Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 367.847 Personen (plus 36.691) ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat März liegt der Wert allerdings 0,1 Prozentpunkte niedriger – mehr dazu in Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent (news.ORF.at).

Vor allem Männer

Die Zahl der arbeitslosen Personen in der Steiermark liegt derzeit bei knapp 33.000 Personen und ist damit um 12,4 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vergleich zum Vormonat März sei das keine massive Steigerung aber auch kein deutlicher Rückgang, analysierte Karl Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer des AMS in der Steiermark die Arbeitsmarktzahlen für April.

„Wir haben um 4.000 arbeitslose Menschen mehr als vor einem Jahr. Der Viertel der Betroffenheit fällt auf Männer, ein Viertel auf Frauen. Das hat mit den Herausforderungen bestimmter Branchen zu tun, allen voran natürlich der Baubereich, auch vor allem der Produktionsbereich und das Wirtschaftssegment Zeitarbeit, also die Leiharbeitskräfte. Das ist sehr männerdominiert. Das macht momentan auch großes Kopfzerbrechen“, so Snobe.

Haupterwerbsgruppe erstmals deutlich betroffen

Mit mehr als 15 Prozent am stärksten vertreten bei den Arbeitslosen seien Menschen zwischen 25 und 50 Jahren, sagte Snobe: „Das ist normal in einem wirtschaftlichen Abschwung. Wenn der etwas länger dauert, dann trifft es die Gruppe der Haupterwerbsbeschäftigten zwischen 25 bis 50 Jahren stärker. Das sehen wir jetzt das erste Mal mit diesen April.“ Die über 50-Jährigen seien derzeit die am stabilsten Beschäftigten, so Snobe.

Snobe: Magna wird Folgen haben

Hinzu komme der angekündigte Stellenabbau bei Magna, sagte Snobe – mehr dazu in Magna in Graz baut rund 500 Stellen ab (24.4.2024) und in Kündigungen bei Magna: Markt im Umbruch (24.4.2024). „Die Freistellungen bei Magna werden im Sommer passieren. Wir rechnen damit, dass ab Mitte Juni und vor allem ab Juli sich das auch in der Arbeitslosigkeit niederschlagen wird. Und wir müssen leider damit rechnen, dass, wenn ein großes Unternehmen im Produktionsbereich Personal abbauen muss, es auch andere Wirtschaftsbereiche mit tangieren wird.“

Dennoch gibt es laut Snobe einen kleinen Hoffnungsschimmer für zweite Halbjahr 2024: 13.000 offene Stellen seien, sagte er, beim AMS vorgemerkt, das sei eine Steigerung gegenüber den vergangenen Monaten, und es kämen monatlich an die 6.700 offene Stellen dazu.