Um den Sendebetrieb und die mediale Versorgung sicherzustellen, sind erneut rund ein Dutzend Mitarbeiter – vom Moderator bis zum Techniker – isoliert in das ORF-Landesstudio Steiermark eingezogen. Hier finden Sie Ihr Tagebuch.
18.04.2020 16.30
Aufwachen in der Früh heißt zu Hause in die Küche zu gehen und in den grünen Garten zu schauen. Hier gehe ich in die Kantine und sehe „HÜHÜ“ vor dem Fenster – mehr dazu in Tag 23 oder „Keine Zeit für Langeweile“. Ich bin 24 Stunden in der “Peichl-Torte“ einquartiert. Das Funkhaus schaut nämlich von oben aus wie eine angeschnittene Torte und wurde nach seinem Architekten, Gustav Peichl, benannt. Das bedeutet auch die Freizeit hier zu verbringen. Vor einigen Jahren habe ich schon eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Ich wohnte im Wohnmobil auf der Wiese hinter einem Radio-Regieplatz, der umgebaut wurde (einige Hundebesitzer können sich vielleicht noch daran erinnern) und mein damaliger Chef wollte, dass ich von früh bis spät anwesend bin. Es ergab sich schon damals, dass sich auf einmal alle bei mir trafen, um bei einem Kaffee über alles Mögliche zu ratschen. Und so ist es auch jetzt: es geht auf einmal nicht nur darum, gemeinsam in der Arbeit zu funktionieren, sondern auch den Rest gemeinsam zu schaffen. Man hält zusammen beim Kochen, bei der Reinigung, man macht es sich gemeinsam gemütlich und gestaltet die Freizeit gemeinsam.
Freizeit bedeutet gemeinsam beim Essen alles Mögliche zu diskutieren und es hat immer jemand Geschichten aus seinem Leben zu erzählen, Sport im Fitnessraum (ich komme jetzt öfter als sonst dazu 😉), Spiele spielen oder zwischendurch auf der gemütlichen Terrasse in der Sonne sitzen.
Bei den täglichen Arbeiten hat es unser „Skipper“ leicht, da jeder automatisch einen Teil davon übernimmt und es keiner Einteilung bedarf. Erfahrung, die aufgrund der Isolierung leider zurzeit nur wenige machen können. Wir haben aber die Möglichkeit, die Gemeinschaft zu genießen und wieder zu lernen, dass wir eigentlich miteinander leben sollten und nicht nebeneinander. Das alles im Moment natürlich mit dem gebührenden Abstand.
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Hier ist eine kleine Familie entstanden, in der jeder auf den anderen angewiesen ist und alle aufeinander aufpassen. Dies nicht nur wie üblich im Job, sondern auf einmal auch privat, um hier alles am Laufen zu halten. Ich hoffe auch, dass aufgrund der Isolation viele in nächster Zeit lernen, dass wir als Menschheit zusammenhalten sollten und nicht immer nur unsere persönlichen Vorteile in den Vordergrund stellen sollten. Konzentrieren wir uns lieber auf die wesentlichen Dinge im Leben.
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