„Mit Sepp Loibner verlässt ein wahres Urgestein auf eigenen Wunsch unser Landesstudio. Ich habe seinen Werdegang von den Anfängen als freier Mitarbeiter im Aktuellen Dienst bis zum Leiter unserer Volkskulturabteilung miterlebt und Sepp als stets gut gelaunten, kompetenten und geschätzten Kollegen wahrgenommen. Vor allem in seiner letzten Funktion hat er mit neuen Formaten entscheidende Akzente für unsere Programme gesetzt", sagt ORF Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch.
Fast 34 Jahre im ORF Steiermark
Loibner arbeitete fast 34 Jahre im ORF-Landestudio Steiermark: „Die Zeit als Reporter, Nachrichtensprecher und Moderator sowie die fast 14 Jahre als Verantwortlicher für die Volkskultur waren anspruchsvoll, aber auch getragen von hervorragender Kollegialität innerhalb des Landesstudios“, sagt Sepp Loibner.
Nach der Übernahme der Volkskultur-Agenden 2010 gelang es, neue Sendungen wie etwa „Unser Steirerland“ zu etablieren bzw. bestehende Sendungen auszuweiten; dazu kamen das "Gipfeltreffen in Ramsau am Dachstein, das Radio Steiermark-Herbsterlebnis oder „Bauernsilvester im Funkhaus“.
„Gerne erinnere ich mich auch an die rund 500 Live-Radio-Frühschoppen, die mich in fast jeden Winkel der Steiermark geführt haben – so durfte ich mit tausenden unserer Hörerinnen und Hörer in unmittelbaren Kontakt treten“, sagt Loibner, der sich auch bei seinem Team bedankt: „Ich möchte mich ausdrücklich bei meinen Kollegen Karl Lenz und Paul Reicher bedanken sowie bei der neu hinzugekommenen Kollegin Christine Gutzelnig, nicht zu vergessen dem langjährigen Kollegen Franz Putz, der mittlerweile im Ruhestand ist, und dem 2019 verstorbenen Ernst Zwanzleitner, der mit seinem wöchentlichen ‚Bauernkalender‘ tausende Hörerinnen und Hörer immer wieder aufs Neue beeindruckt hat.“
„Das Leben ist einzigartig und einmalig“
Seinen Entschluss, den ORF zu verlassen, begründet Sepp Loibner so: „Das menschliche Leben ist einzigartig und einmalig. Man sollte die Möglichkeiten, die einem offen stehen, rechtzeitig nützen, um später nichts bereuen zu müssen. So werde ich mich künftig als selbstständiger Dienstleister anbieten, sei es als Reiseleiter, als Traktorfahrer, als Almkellner oder als Sägewerker. All diese Tätigkeiten habe ich in meiner Jugend- und Studentenzeit bereits ausgeübt, und sie reizen mich auch im fortgeschrittenen Alter wieder. Das lässt mich an einen überlieferten Satz des berühmten Malers Pablo Picasso denken: ‚Ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.‘ Natürlich möchte ich mich künftig intensiver meiner bescheidenen Landwirtschaft und der Arbeit im Wald widmen und nicht zuletzt meinem Steckenpferd, der Dialektforschung.“
Sein Nachfolger in der Abteilung Volkskultur wird Paul Prattes, ihm wünscht Sepp Loibner „von Herzen alles Gute, viel schöpferische Kraft und Innovationsfreude.“
„Natürlich bleibe ich der ‚Wetter-Pauli‘“
Für Prattes wiederum ist es „eine Ehre, von Sepp Loibner, einem jahrzehntelangen Freund und Wegbegleiter, eine sehr gut geführte Abteilung mit hochmotivierten und sehr erfahrenen Kolleginnen und Kollegen übernehmen zu dürfen. Volksmusik, Blasmusik, Chormusik, Dialekt, Brauchtum, Tradition und vieles mehr: Der ORF Steiermark hat ein großartiges Volkskultur-Programm, das bei unserem Publikum für viel Begeisterung sorgt. Ich freue mich darauf, unser Programm gemeinsam mit einem tollen Team weiterzuführen und unser Angebot in Radio und TV im Sinne der Vielseitigkeit der steirischen Volkskultur weiterzuentwickeln.“ Prattes wird sich in Zukunft verstärkt in die Moderation der Volksmusik-Sendungen einbringen, "und natürlich bleibe ich auch der ‚Wetter-Pauli‘.“
Schon in vielen Bereichen tätig gewesen
Paul Prattes arbeitet seit 1988 im ORF Landesstudio Steiermark. Der Weststeirer war in seiner bisher rund 35-jährigen ORF-Laufbahn in vielen Bereichen des Radio- und TV-Programmes erfolgreich tätig: Als Moderator zahlreicher Radio Steiermark-Sendungen (von „Autofahrer unterwegs“ über „Radio Steiermark am Nachmittag“ bis zum „Wurlitzer“), als Beitragsgestalter für die Radio-Wissenschaftsredaktion sowie als Redakteur für die Fernseh-Sendung „Steiermark heute“.
Der Hobbypilot ist dem TV-Publikum vor allem auch unter dem Spitznamen „Wetter-Pauli“ bekannt: Seit 1996 präsentiert er nach einem von ihm erstellten Konzept − inklusive „Wetterspruch des Tages“ − das Wetter von „Steiermark heute“, bisher rund 4.500 Mal.
Paul Prattes moderiert weiters seit rund 20 Jahren in regelmäßigen Abständen die Radio Steiermark-Sendung „Alpenländische Musikantenparade“, und erst im vergangenen Oktober präsentierte er den „Steirischer Harmonikawettbewerb“.
„Mit Gespür für das Lebensgefühl der Steirer“
ORF-Steiermark Landesdirektor Gerhard Koch sagt über Paul Prattes: "Er ist als ‚Wetter-Pauli‘ zu einem der beliebtesten Gesichter der täglichen Fernseh-Sendung ‚Steiermark heute‘ geworden. So wie Sepp Loibner bringt auch er das nötige Gespür für das Lebensgefühl der Steirerinnen und Steirer und ihre Traditionen mit. Gemeinsam mit seinem erfahrenen Team wird Paul Prattes dafür sorgen, dass das weiß-grüne Heimatgefühl in unseren Programmen einen entscheidenden Stellenwert behält.“