Motorradfahrer auf Bergstraße
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Verkehr

Experten: Motorrad-Risikogruppe 50 Plus

In den vergangenen Tagen sind auf steirischen Straßen mehrere Motorradfahrer verunglückt – alle waren älter als 50 Jahre und gehören damit laut Experten zur Hauptrisikogruppe.

Zahlreiche schwere Motorradunfälle ereigneten sich am Wochenende in der Steiermark, eine 60 Jahre alte Bikerin aus Kärnten und ein 53 Jahre alter Wiener Motorradfahrer starben jeweils beim Zusammenstoß mit entgegenkommenden Fahrzeugen – mehr dazu in Tödlicher Motorradunfall bei Scheifling und in Tödlicher Motorradunfall bei Gußwerk.

Zahl der Unfälle um 300 Prozent gestiegen

Auffällig ist, dass die meisten Motorradlenker, die am Wochenende verunglückten, 50 Jahre oder älter sind bzw. waren – sie sind für Experten die Hauptrisikogruppe beim Motorradfahren, denn sie steigen oft nach jahrzehntelanger Pause wieder ein und das oft ohne ausreichendes Training. „Wir haben uns diese Gruppe angeschaut über die letzten 20 Jahre – und da zeigt es sich eindeutig: Das ist genau diese Gruppe 50 Plus, die immer mehr Unfälle hat – seit 2000 haben wir hier einen Anstieg um 300 Prozent“, so Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Mit schweren Bikes unterwegs

Viele dieser Motorradlenker sind Wiedereinsteiger, so Felber: „Die machen meiner Meinung nach viel zu wenig dafür, dass sie wieder mit dem Motorrad fahren, und das zweite, das ein Riesenfehler ist, ist, dass sie viel zu schwere Motorräder kaufen.“ Denn je stärker das Motorrad, desto größer die Gefahr gerade für Lenker der Altersgruppe 50 Plus, bei einem Unfall getötet zu werden, so die Statistik des Kuratoriums.

Moderne Technik, gleiche Fahrphysik

Für die Fahrtechnikexperten des ÖAMTC ist der Unterschied zwischen den jetzt 20-Jährigen und den 50-Jährigen die Ausbildung, die bei den Älteren schon lange zurückliegt: „Da gab es noch keinen Stufenführerschein, und da war die Technik anders – da hat sich sehr viel getan, und die Fahrphysik bleibt aber die gleiche“, so Herbert Pregartner vom ÖAMTC. Die Verkehrsexperten raten den Motorradfahrern, einmal jährlich ein Fahrtechnik Training zu absolvieren und auch im Sommer Schutzkleidung zu tragen.