Die Steiermark feiert am Freitag 50 Jahre Österreichring. Eine österreichische Erfolgsgeschichte, die an Höhen und Tiefen nur schwer zu überbieten ist. Leise war es in den vergangenen 50 Jahren rund um den Ring in Spielberg nie wirklich.
26.07.2019 08.48
26. Juli 2019, 8.48 Uhr
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1969 war für den österreichischen Motorsport so wichtig wie die erste Mondlandung für die US-Raumfahrt und Woodstock für die Hippiebewegung. Österreich war noch vor Deutschland Formel-1-Nation.
Rindt, Lauda, Berger, Wurz
Ausgelöst hatten den Hype vor allem die Formel-1-Siege des damaligen Publikumslieblings Jochen Rindt. Namen wie Niki Lauda, Gerhard Berger bis hin zu Alexander Wurz folgten auf Rindt – allesamt Stars und Persönlichkeiten, die nach ihren Karrieren zu wichtigen Entscheidungsträgern oder Vertretern im internationalen Motorsport wurden.
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„Historisch wie der spätere Mauerfall“
So auch Le-Mans-Sieger Helmut Marko. Als „historisch wie der spätere Mauerfall“ beschrieb der heutige Red-Bull-Berater einmal die Bedeutung des ersten Formel-1-Grand-Prix-Rennens auf dem Österreichring im Jahr 1970, zu dem 100.000 Zuschauer pilgerten. Auch der aus dem benachbarten Mürztal stammende Red-Bull-„Erfinder“ Dietrich Mateschitz wurde später durch die Geschehnisse auf dem Ring von der Aufbruchstimmung und dem Motorsportvirus angesteckt. Heute gehört ihm die Strecke in der Steiermark.
Motorsport im grünen Herzen
Die Rennstrecke im grünen Herzen Österreichs wurde 1969 als Österreichring eröffnet und war in den 1970er Jahren unter dem GP Österreich in Zeltweg bekannt, obwohl die Strecke sich auf dem Gemeindegebiet von Spielberg befindet. Erst ab 1997 bis 2003 wurde der Kurs zum A1-Ring. Nach längeren Umbauten wurde sie am 15. Mai 2011 wiedereröffnet.
Die Kurven, die Hänge und der Schall
Der Red-Bull-Ring hat sechs Rechts- und zwei Linkskurven. Die Strecke ist auf drei Seiten von Hängen umgeben, die teilweise als Naturtribünen genutzt werden. Durch diese Arenacharakteristik ergibt sich eine gute Übersicht über die gesamte Strecke, eine landschaftliche Atmosphäre bei den Rennen und nach außen hin ein gewisser Schallschutz. Doch gerade der Schallschutz beziehungsweise die Lärmbelästigung waren jahrelang immer wieder diskutiertes Thema.
Ein Audio-Feature zum Jubiläum von Christian Prattes:
Legenden und Geschichten
Rennfahrerlegenden haben auf der Spielberg-Strecke Formel-1-Geschichte und -Geschichten geschrieben. Obwohl der nur 13 Kilometer von der Landeshauptstadt Salzburg entfernt liegende Salzburgring die vermeintlich bessere internationale Anbindung sowie eine Nähe zu Vertretungen von großen deutschen Automobilkonzernen hatte, gewann der 25 Millionen Schilling teure Österreichring das Rennen um die Formel 1. Am 16. August 1970 ging dort – mit Rindt als Pole-Halter – erstmals ein Grand-Prix-Rennen in Szene. Es endete mit einem Ferrari-Doppelsieg für Jacky Ickx und Clay Regazzoni, Rindt schied aus. 2019 siegte Max Verstappen in einem Honda vor Tausenden Fans – mehr dazu in Über 200.000 Formel-1-Fans in Spielberg und in Verstappen-Triumph in Spielberg.
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Erinnerungen an Niki Lauda
Dazu kamen 2019 die umfangreichen Erinnerungen an den im Mai verstorbenen Motorsporthelden Niki Lauda – mehr dazu in Grand Prix: Eigener Lauda-Bereich in Spielberg. Am Ring wurden zwei Formel-1-Fahrzeuge des dreifachen Weltmeisters ebenso ausgestellt wie eine Bildergalerie.
Beim heurigen Grand Prix gab es eine Zuschauerchoreographie mit roten Lauda-Kappen, außerdem wurde die erste Kurve nach Lauda benannt – mehr dazu in Spielberg hat wieder eine Niki-Lauda-Kurve: Damit hat neben Jochen Rindt nun eine zweite rot-weiß-rote Formel-1-Legende dort ihren fixen Platz – diese Kurven werden nicht mehr an Sponsoren verkauft.
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