Der Umschlag einer Wahlkarte für die EU-Wahl
APA/ROLAND SCHLAGER
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Politik

Wahl 19: So viele Wahlkarten wie noch nie

In der Steiermark zeichnet sich ein Briefwahlrekord ab: Laut Landeswahlbehörde wurden 102.846 Wahlkarten ausgegeben – so viele wie noch nie bei einer Landtagswahl. Im Sonntagsergebnis dürften damit noch rund 14 Prozent der Stimmen fehlen.

102.846 Wahlkarten bedeuten 10,76 Prozent der 955.795 Wahlberechtigten – und weit mehr als 2015: Damals beantragten 65.696 Steirer (6,8 Prozent) Wahlkarten. Die Briefwahl ist damit heuer deutlich beliebter als der vorgezogene Wahltag, denn diesen nutzten am 15. November nur 39.720 bzw. 4,16 Prozent der Wahlberechtigten genutzt – mehr dazu in Vier Prozent haben vorgezogen gewählt.

Insgesamt haben mehr Frauen (54.512) als Männer (48.334) Wahlkarten besorgt. Die meisten Wahlkarten wurden in Graz (20.501) und im Bezirk Graz-Umgebung (14.767) beantragt und vergeben. Nach dem Großraum Graz war der obersteirische Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mit 9.962 Wahlkarten die diesbezüglich stärkste Verwaltungseinheit.

14 Prozent der Stimmen am Wahlabend nicht ausgzählt

Die ARGE Wahlen-Hochrechner geht davon aus, dass im Sonntagabend veröffentlichten Ergebnis noch 88.400 Briefwahl- und Wahlkarten-Stimmen fehlen werden – also 13,6 Prozent der gültigen Stimmen erst am Montag ausgezählt werden.

Vor allem KPÖ und NEOS können somit noch hoffen, wenn sie im Sonntags-Ergebnis das Grundmandat knapp verpassen, denn Kleinparteien schaffen das für den Landtagseinzug nötige Grundmandat am leichtesten im Wahlkreis 1 (Graz und Graz-Umgebung) – und in der Landeshauptstadt wurden die meisten Wahlkarten ausgestellt. Und sowohl NEOS als auch KPÖ zählten – wie die Grünen auch – bisher zu den Profiteuren der Briefwahl.

Die ÖVP hat hingegen zuletzt durch die Briefwahl-Auswertung ein wenig eingebüßt – und bei der Nationalratswahl auch wieder die SPÖ. Die FPÖ schneidet von jeher im Urnenwahl-Ergebnis vom Sonntag deutlich besser ab als im Gesamtergebnis inklusive Briefwahl.

Vorgezogener Wahltag weniger genutzt

Bereits im Urnenwahlergebnis enthalten sind die Stimmen der Steirer, die den Vorwahltag am 15. November genützt haben. Das waren heuer (mit 39.720) deutlich weniger als 2015 (69.125) – und sind, anders als vor fünf Jahren, auch deutlich weniger als die (zu erwartenden) Briefwähler.

10,7 Prozent der gültigen Stimmen wurden 2015 am Vorwahltag abgegeben und 8,4 Prozent per Briefwahl – heuer dürfte der Vorwahltag rund sechs Prozent ausmachen und die Briefwahl 13,6 Prozent. In Summe bleibt es damit aber bei dem Fünftel der Wahlberechtigten, die nicht „klassisch“ am Sonntag an der Urne, sondern vorgezogen wählen.