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Wahl 19: ÖVP-Wähler am treuesten

Die ÖVP als Gewinner der Landtagswahl hat ihren Sieg zu einem guten Teil ihren treuen Wählern zu verdanken. Ganze 80 Prozent (rund 147.000) jener Stimmen, die 2015 an die Volkspartei gingen, fielen laut Wählerstromanalyse am Sonntag erneut der ÖVP zu.

Die Landtagswahl in der Steiermark ist geschlagen. Mit deutlichem Vorsprung löst die ÖVP nach 14 Jahren die SPÖ auf Platz eins ab. Dahinter folgt auf Platz drei die FPÖ, die noch deutlichere Verluste hinnehmen muss als die SPÖ. Die Grünen gewinnen dazu. Die KPÖ bleibt im Landtag, NEOS schafft den Einzug – mehr dazu in ÖVP und Schützenhöfer klar voran, in Die Reaktionen der Parteispitzen und in Von Jubel bis „Watschn“.

FPÖ verlor stark an ÖVP

Den größten Stimmenzugewinn erzielte die Volkspartei von der FPÖ mit 38.000 Stimmen, gefolgt von der SPÖ mit 22.000 Stimmen, geht aus der ORF/SORA-Wählerstromanalyse hervor. Neben dem Abgang an die ÖVP verlor die FPÖ vor allem an die Nichtwähler: Rund 30.000 der blauen Wähler der Landtagswahl 2015 blieben diesmal zu Hause. Von den eigenen Wählern des Jahres 2015 votierten nur 51 Prozent neuerlich für Blau.

Die Grünen konnten mit 72 Prozent einen deutlich größeren Anteil ihrer Wähler von 2015 erneut für sich begeistern. Der größte Zuwachs kam von der SPÖ (rund 13.000 Stimmen), gefolgt von der ÖVP (10.000) und den Nichtwählern (7.000).

Nur 65 Prozent der SPÖ-Wähler der letzten Steiermark-Wahl machten auch am Sonntag erneut wieder ihr Kreuz bei den Sozialdemokraten. Die größten Verluste erlitt die SPÖ in Richtung ÖVP mit rund 22.000 Stimmen, ebenfalls rund 22.000 Wähler von 2015 blieben am Sonntag daheim; zu den Grünen wanderten rund 13.000 SPÖ-Wähler.

KPÖ überzeugte vor allem Nichtwähler

Die KPÖ konnte vor allem im Lager der Nichtwähler überzeugen, aus dem rund 7.000 neue Stimmen für die Kommunisten kamen. Nennenswerte Zugewinne gab es auch von ehemaligen SPÖ-Wählern: 5.000 davon entschieden sich dieses Mal für die KPÖ. Von den eigenen Wählern konnten die Kommunisten 50 Prozent behalten.

NEOS, das erstmals den Einzug in den steirischen Landtag schaffte, überzeugte heuer 46 Prozent ihrer Wähler aus dem Jahr 2015 erneut. Zugewinne gab es vor allem von ehemaligen ÖVP-Wählern (6.000), den Nichtwählern (7.000), aber auch von FPÖ- und Grün-Wählern (je 4.000).

Bundespolitik wenig entscheidend

Nur für die Wähler der Grünen hat es bundespolitische Gründe für ihre Entscheidung bei der Landtagswahl gegeben – das geht aus der Wahltagsbefragung von ISA/SORA für den ORF hervor – mehr dazu in Wahl 19: Bundespolitik wenig entscheidend.

Ein zu Tränen gerührter Landeshauptmann

Die steirische Landtagswahl ist geschlagen – mit klaren Gewinnern und deutlichen Verlierern. Dementsprechend fielen auch die Reaktionen der Spitzenkandidaten aus. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer war gar zu Tränen gerührt – mehr dazu in Wahl 19: Die Reaktionen der Parteispitzen.

Die Reaktionen abseits der Parteispitzen fielen durchaus bunt aus, aber auch hier: Während sich Funktionäre von ÖVP, Grüne und NEOS freuten, zeigten sich jene von SPÖ und FPÖ eher verhalten – mehr dazu in Wahl 19: Von Jubel bis „Watschn“.