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Gesundheit

Üben für CoV-Fall im Simulationskrankenhaus

Was in Wien bereits Realität ist – ein mit dem Coronavirus infizierter Patient – wird in der Steiermark derzeit nur geprobt. Medizinstudenten übten jetzt im Simulationskrankenhaus in Eisenerz, wie man mit Coronavirus-Patienten umgeht.

Ein 72 Jahre alter Mann ist der erste bestätigte Coronavirus-Fall in Wien. Er lag bereits zehn Tage mit klassischen Grippesymptomen im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien-Landstraße. Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fiel bei einem weiteren, deutlich jüngeren Mann ein erster Coronavirus-Test positiv aus, eine Bestätigung stehe allerdings noch aus – mehr dazu in Coronavirus: Wiener Patient seit zehn Tagen im Spital (news.ORF.at).

Simulationskrankenhaus, Coronavirus
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Schleuse und Sicherheitskleidung

Im Simulationskrankenhaus in Eisenerz wurde mit dem Gesundheitspersonal der richtige Umgang für den Fall geprobt, dass ein Patient, der sich im Krankenhaus befindet, plötzlich positiv auf das Coronavirus getestet wird. In diesem Fall muss eine Schleuse aufgebaut werden, Ärzte und das Pflegepersonal müssen Schutzkleidung tragen – geübt wurde auch das richtige Anziehen dieser Kleidung.

„Die Situation war neu für mich, ich war ein bisserl überfordert mit dem Anziehen der verschiedenen Schutzkleidungen. Natürlich ist es ein beängstigendes Gefühl, wenn ein Patient dann wirklich tatsächlich Coronavirus hat“, sagte Karin Hinterbuchner, Studentin der Pflegewissenschaften.

Strenge Auflagen

Der Patient ist im Übungsfall eine animierte Puppe. „Irgendwann ist immer das erste Mal. Ich glaube, es ist total angenehm, wenn das erste Mal im Rahmen von einer sicheren Simulation ist, wenn es dann noch ein bisschen hakt, am Patienten will man dann ja doch, dass alles funktioniert“, so Medizinstudentin Lara Scholle. Nachdem der Patient versorgt ist, muss nach jedem Besuch im Krankenzimmer die gesamte Schutzkleidung entsorgt werde, die Hände müssen gereinigt werden.

„Das lässt das Ganze sehr real werden“

Durchgespielt wird alles, bis hin zur simulierten Pressekonferenz. „Wir sind seit 10.00 Uhr am Vormittag am Arbeiten, simuliert wird der komplette Krankenanstaltenbetrieb von der Ambulanz zur Bettenstation bis hin zur Intensivstation und das auch über Nacht“, sagte Thomas Wegscheider, Geschäftsführer Sim-Campus Eisenerz.

Die Studierenden konnten unter Beobachtung Abläufe wie einen Coronavirusfall in Echtzeit durchspielen. „Diese Isolierungsmaßnahmen sind per se nichts Ungewöhnliches im Krankenhaus, das wird ja auch bei anderen Infektionserkrankungen gemacht: Aber man hat heute gut gesehen bei den Studierenden, dass sie sich aber schon noch einmal mehr in eine Realsituation versetzt fühlen, und dass das das Ganze sehr real werden lässt“, so Gerhild Schüttengruber vom Institut für Pflegewissenschaften.

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Premiere

Damit waren die Studierenden in Eisenerz die ersten in der Steiermark, die den Umgang mit einem Coronavirus-Patienten geübt haben – wenn auch nur in der Simulation.

Im Oktober 2019 wurde das Krankenhaus Eisenerz sozusagen wiederbelebt. Es ging damals als Ausbildungs- und Simulationskrankenhaus offiziell in Betrieb – mehr dazu in Eisenerzer Simulationsspital geht in Betrieb (25.10.2019).