AMS Arbeitsmarktservice Arbeitslos
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

CoV: Nachfrage nach Kurzarbeit steigt

Das Coronavirus wirkt sich auch massiv auf den heimischen Arbeitsmarkt aus: Das AMS Steiermark verzeichnet derzeit Rekorde bei den Anträgen zur Kurzarbeit.

Viele Betriebe wollen ihre Mitarbeiter trotz schwieriger Situation halten und informieren sich daher beim AMS über Kurzarbeit: „In den letzten zwei Wochen sind bei uns Kurzarbeitsanfragen geradezu explodiert. Wir schätzen mittlerweile, dass die Situation ähnlich der Situation in den Jahren 2008 und 2009 während der Finanzkrise war, weil wir eben so viele Anfragen haben“, sagt der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Anfragen kämen laut Snobe aus allen Bereichen – vor allem sei aber der Dienstleistungssektor betroffen.

Reduzierte Beschäftigung oder befristete Freistellung

Unternehmen hätten laut Snobe derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder könnten Arbeitskräfte reduziert weiter beschäftigt werden – der Arbeitsumfang müsste dabei zumindest zehn Prozent betragen, um Kurzarbeitsförderung des Arbeitsmarktservice beantragen zu können. Die zweite Möglichkeit wäre die befristete Freistellung der Arbeitskräfte, das heißt die Meldung beim Arbeitsmarktservice. Bislang gab es auch noch eine dritte Möglichkeit – Schulungen beim AMS, diese seien jedoch aufgrund des Coronavirus ausgesetzt.

Persönlicher Kontakt stark eingeschränkt

Das Arbeitsmarktservice würde aber persönliche Beratungen bei Betrieben durchführen, die Fragen zur Kurzarbeit haben. Bei der Vermittlung von Jobs werde der persönliche Kontakt stark eingeschränkt: Beratungen sollen vorrangig telefonisch, per Mail oder über das eAMS-Konto durchgeführt werden.

Alle Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen beim Arbeitsmarktservice gelten vorerst bis 14. April.

Dennoch gäbe es laut dem AMS-Steiermark-Chef auch Ausnahmen: „Wenn arbeitssuchende oder arbeitslose Personen zum Arbeitsmarktservice kommen müssen oder beispielsweise eine wichtige Antragsstellung durchführen müssen – das müssen sie auch persönlich machen –, dann sind wir vollkommen leistungsbereit und wickeln diese Dienstleistung auch ab.“

Einschränkungen bei Volkshochschule und Finanzamt

Auch die Volkshochschule der Arbeiterkammer Steiermark stellt ihren Betrieb bis inklusive 14. April ein; die AK-Experten sind per Telefon und E-Mail erreichbar. Die Finanzämter schränken die Kundenanzahl ein: Konkret dürfen nur noch maximal 30 Personen gleichzeitig in einem Finanzamt sein.

Die Universität Graz stellt den Parteienverkehr ab sofort überhaupt ein: Es finden keinerlei Präsenz-Lehrveranstaltungen und -Prüfungen mehr statt, darüber hinaus sind sämtliche Bibliotheken und Lernräume ab sofort geschlossen – mehr dazu in Uni Graz stellt gesamten Parteienverkehr ein.

Chancen und Tücken des Homeoffice

Soziale Kontakte einschränken, so lautet das Gebot der Stunde. Wer kann, möge zu von Hause aus arbeiten, appelliert die Regierung angesichts der Coronavirus-Epidemie. Dank Laptops, Smartphones und Co. ist dieser Aufruf auch relativ leicht umsetzbar. Homeoffice birgt allerdings Vor- und Nachteile – und erfordert Disziplin – mehr dazu in Chancen und Tücken des Homeoffice (news.ORF.at).