Bei der voestalpine, die auch in der Steiermark mehrere große Werke u. a. in Donawitz und Kapfenberg führt, wurde schon vergangene Woche dort, „wo es der laufende Betrieb erlaubt“, Arbeit von zu Hause aus eingeführt – mehr dazu in CoV: Voestalpine prüft Werksschließungen.
Kündigungen nicht geplant
Nun sei man aber gezwungen, einen Schritt weiter zu gehen: Der abrupte Rückgang der Kundennachfrage zwingt das Unternehmen, einzelne Produktionsbereiche zu reduzieren. Darunter fällt auch die Verringerung der Roheisenkapazität am Standort Linz um rund 20 Prozent durch die temporäre Stilllegung eines kleinen Hochofens. „Die voestalpine steht angesichts der Corona-Pandemie vor der größten wirtschaftlichen Herausforderung des vergangenen Jahrzehnts. Mit der breitflächigen Anmeldung zur Kurzarbeit in Europa verfolgen wir das klare Ziel, unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern zu halten. Das neue Kurzarbeitsmodell der österreichischen Regierung ist dafür eine gute und sinnvolle Maßnahme. Wir können damit als Unternehmen rasch und flexibel auf diese beispiellose Krise reagieren“, so Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.
Eibensteiner will „um jeden Arbeitsplatz kämpfen“
„Wenn unsere Kunden die Nachfrage stark reduzieren, Produktionen einstellen und Lieferketten temporär zum Erliegen kommen, müssen wir sofort reagieren“, so Eibensteiner weiter. Man werde „in den nächsten Monaten um jeden einzelnen Arbeitsplatz hart kämpfen“. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut der Aussendung aus heutiger Sicht in Österreich nicht geplant; Leasingmitarbeiter werden weiter reduziert, Überstunden- und Urlaubsabbau wird weiter forciert.
Anton Paar, ADA und Magna stellten Produktion ein
Der Messtechnik-Hersteller Anton Paar aus Graz stellte schon vergangene Woche seine Produktion ein, ebenso der oststeirische Möbelhersteller ADA, und auch Magna-Steyr reagierte auf die CoV-Krise: Das Werk in Graz wurde bis zum 30. März geschlossen. 6.000 Mitarbeiter sind davon betroffen; wie es weitergeht, hängt von den weiteren Entwicklungen ab – mehr dazu in Magna schließt Grazer Werk bis 30. März.