Menschen verlassen das Burgtheater, Polizeiauto
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Politik

Terror in Wien: Graz verstärkt Polizeipräsenz

Nach den Terroranschlägem Montagabend in Wien hat auch die steirische Polizei ihre Überwachungsarbeit verstärkt – vor allem in Graz. Eine konkrete Gefahr bestehe derzeit aber nicht, heißt es.

An mehreren Tatorten in der Wiener Innenstadt fielen am späten Abend etliche Schüsse: Mehrere Menschen starben, mindestens 15 Personen wurden teils schwer verletzt, unter ihnen ein Polizist. Einer der mutmaßlichen Täter wurde von der Polizei erschossen, nach mindestens einem weiteren Täter wird noch gesucht. Das Innenministerium geht von einem Terroranschlag aus – mehr dazu in Täter hatte islamistischen Hintergrund (news.ORF.at).

Verstärkte Überwachung vor Grazer Synagoge

Noch Montagabend haben daher auch die steirischen Streifen ihre Überwachungsarbeit verstärkt, besonders in Graz, wo es erst im Sommer zu einem Anschlag auf die Synagoge gekommen war – mehr dazu in Grazer Synagoge mit Parolen beschmiert (19.8.2020) sowie in Grazer IKG-Präsident mit Holzprügel attackiert (22.8.2020).

Besonderes Augenmerk werde auf öffentliche Plätze und Lokale im städtischen Bereich gelegt, auch die Grazer Synagoge wird vorsorglich verstärkt bewacht. Bei der Grazer Synagoge war noch Dienstagfrüh ein Doppelposten aufgezogen, die Polizisten trugen Kevlarhelme, Splitterschutzwesten und Sturmgewehre; das Tor zum Innenhof war geschlossen, im Innenhof weitere Polizisten, die unter anderem hinter Hausecken in Deckung waren und den Grieskai vor dem Gotteshaus beobachteten. Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hat indessen alle Synagogen in Österreich bis auf weiteres geschlossen, auch jene in Graz.

„Derzeit keine konkrete Gefahr“

Verstärkt wurde außerdem die Präsenz im öffentlichen Raum, auf zentralen Plätzen und etwa auch bei Einkaufszentren. Dabei würden sowohl Streifen zu Fuß als auch in Fahrzeugen eingesetzt. Eine konkrete Gefahr bestehe derzeit aber nicht, wird seitens der Landespolizeidirektion Steiermark betont. „Wir haben keinerlei Hinweise, dass auch in der Steiermark ein Anschlag geplant ist“, sagte ein Polizeisprecher auf APA-Anfrage.

Weitere Einheiten schickte die steirische Polizei zur Verstärkung nach Wien: „Zum Glück waren wir wegen der Überwachung der Coronavirus-Maßnahmen gut aufgestellt“, so ein Beamter.

Sicherheitsgipfel in Grazer Burg

Noch am Dienstag fand außerdem ein Sicherheitsgipfel in der Grazer Burg statt, bei der die steirische Landesspitze unter Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vom steirischen Polizeidirektor und vom Verfassungsschutz des Landes über die aktuelle Situation in der Steiermark informiert wurde – mehr dazu in Terror-Sicherheitsgipfel in Grazer Burg.