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Wirtschaft

Lockdown: Paketzusteller rüsten auf

Der zweite Lockdown führt im anlaufenden Weihnachtsgeschäft zu mehr Onlineeinkäufen. Damit müssen auch Postverteilzentren und Zustelldienste personell aufstocken: Sie erwarten eine regelrechte Paketflut.

Dass der zweite Lockdown ausgerechnet mit dem beginnenden Weihnachtsgeschäft und damit mit der umsatzstärksten Zeit des Jahres zusammenfällt, empfinden viele Geschäfte wohl als besonders bitter – mehr dazu in Lockdown: Handel mit großen Einbrüchen (6.11.2020). Die Onlinehändler hingegen profitieren, und die Wirtschaftskammer appelliert an die Kunden, auch bei regionalen Händlern online zu bestellen.

Bis zu 200.000 Pakete in Kalsdorf

Um die Abwicklung der erwarteten großen Paketmengen zu gewährleisten, müssen sich nun auch die Zusteller personell rüsten. Im neuen Post-Logistikzentrum in Kalsdorf, das erst im Sommer eröffnet hat – mehr dazu in Post eröffnet größtes Paketlogistikzentrum (31.7.2020) –, sei man jedenfalls gut gerüstet, sagt Leiter Manfred Pamer: „Dieses Zentrum in Kalsdorf kann nach derzeitigem Stand 13.000 Pakete pro Stunde bearbeiten, wir haben in dieser Woche noch einen Zweischichtbetrieb, und aufgrund der großen Mengen, die wir erwarten, werden wir ab Beginn der nächsten Woche auf einen Dreischichtbetrieb umstellen. Wir werden dann eine Kapazitätssteigerung von derzeit 150.000 Paketen, die wir verteilen, auf 200.000 und fallweise auch darüber erreichen können.“

Mehr Privatkunden, mehr Volumen

In der Verteilung habe man schon auf 150 Mitarbeiter aufgestockt, zusätzlich werde man in der Vorweihnachtszeit noch befristet Mitarbeiter aufnehmen, so Pamer. Allein im Großraum Graz seien für die Post mehr als 220 Zusteller unterwegs, statt der üblicherweise 35.000 Pakete pro Tag werde man vor Weihnachten vermutlich sogar 45.000 Pakete täglich ausliefern.

Vor allem Privatkunden bestellen aufgrund der geschlossenen Geschäfte viel, so Pamer: „Ein ganz besonderer Trend ist, dass das Ausmaß des Sperrguts, also großvolumiger Sendungen stark ansteigt, das geht hin zu Möbeln oder Werkzeug.“ Die großen Güter müssen über eine gesonderte Schiene verteilt werden.

Umfassende CoV- Sicherheitsvorkehrungen

Damit die CoV-Infektionsgefahr im Logistikzentrum so gering wie möglich gehalten wird, gibt es zusätzlich zu den üblichen Hygienemaßnahmen umfassende Vorkehrungen, sagt Leiter Pamer: So werde beim Eintritt auf das Gelände Fieber gemessen, die Schichten würden strikt getrennt, und auch innerhalb der Schichten gebe es abgeschlossene Arbeitsbereiche – und einmal pro Woche auf freiwilliger Basis stichprobenartige Gurgeltests.

Auch vom Paketzusteller DPD heißt es, man sehe aktuell ein zweistelliges Wachstum bei den Paketmengen, vor allem in den städtischen Bereichen; das Personal werde in den kommenden Wochen um 15 Prozent aufgestockt.