Schachteln für Grippeimpfstoff
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Gesundheit

Grippeimpfstoff wieder ausreichend vorhanden

CoV-bedingt hat es heuer eine enorme Nachfrage nach einer Grippeimpfung gegeben. Nach einer Durststrecke im Herbst gebe es inzwischen wieder kleinere Kontingente in den steirischen Apotheken, heißt es seitens der steirischen Apothekerkammer.

Üblicherweise steigt die Zahl der Grippefälle im Jänner an, derzeit sei laut Experten eine Grippewelle aber noch nicht in Sicht. DAs habe damit zu tun, dass die Menschen aufgrund der CoV-Pandemie Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen und weniger Kontakte haben – mehr dazu in CoV-Maßnahmen lassen Grippezahlen sinken (21.12.2020).

Gleichzeitig gab es aufgrund der CoV-Pandemie eine besonders große Nachfrage beim Grippeimpfstoff – mehr dazu in Enorme Nachfrage nach der Grippeimpfung (6.11.2020).

Impfstoffe aus halb Europa „zusammengekratzt“

Nach einer Durststrecke im Herbst sind in vielen steirischen Apotheken jetzt wieder kleinere Kontingente der Grippeimpfung verfügbar, sagte der Präsident der steirischen Apothekerkammer, Gerhard Kobinger: „Es schaut jetzt wieder deutlich besser aus als vor beispielsweise zwei Monaten – es sind viele Impfstoffe nachbesorgt worden.“ Diese seien aus halb Europa – von Frankreich über Italien bis Deutschland – und auch aus den USA „zusammengekratzt“ worden, so Kobinger: „Es sollte an und für sich genug Impfstoff in der Steiermark verfügbar sein, aber es ist immer eine Frage der Verteilung.“

Obwohl es derzeit nicht nach einer Grippewelle aussehe, könne man sich noch jederzeit an steirische Apotheken wegen einer Impfung wenden. Laut Experten könnte die Grippewelle nämlich auch verspätet im Februar eintreffen. „Üblicherweise kommt die Grippewelle Ende Jänner, Anfang Februar – wir hatten sie in den letzten sechs sieben Jahren auch einmal schon mit Beginn vor Weihnachten, aber jetzt impfen ist sicher noch eine gute Idee“, so Kobinger.

Enorme Nachfrage nach Grippeimpfung

Dieses Jahr hätten sich beinahe dreimal so viele Menschen impfen lassen, „und das ist auch die Herausforderung gewesen, weil die Impfstofffirmen berechnen ja nach dem bisherigen Verbrauch den Bedarf für das nächste Jahr, und wenn da auf einmal dreimal so viele sich impfen lassen möchten, dann gibt es Probleme“, sagte Kobinger.

Der Präsident der steirischen Apothekerkammer gehe davon aus, dass im nächsten Jahr im Allgemeinen mehr Impfstoffe von Anfang an zur Verfügung stehen. Man könne aber die Impfbereitschaft nicht vorhersehen, so Kobinger: „Weil da ist Corona wahrscheinlich nicht mehr so das große Thema, und jetzt braucht nur eine schwache Grippewelle sein – also es weiß kein Mensch, was wir nächstes Jahr für einen Bedarf haben werden, wir bestellen ins Blitzblaue.“ Er hoffe, dass es aufgrund der CoV-Krise zu einer höheren Impfbereitschaft in der Bevölkerung kommt.