Das Grazer Schauspielhaus zeigt im Jänner vier voraufgezeichnete Bühnenstücke im Stream. Den Auftakt macht am Mittwoch „Böhm“ von Paulus Hochgatterer und Nikolaus Habjan; weiters geplant sind „dritte republik“, Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“ und „Vernon Subutex“ nach dem Roman von Virginie Despentes – mehr dazu in Karl Böhm als kritisches Puppenspiel (17.4.2020), Start mit Grenzen im Schauspielhaus Graz (11.9.2020), „Vernon Subutex“ als Gesellschaftspanorama (27.9.20219).
Laufenberg: „Kultur ist auch was wert“
Das hochkarätige Wohnzimmer-Theater soll allerdings nicht kostenlos sein, denn Kunst und Kultur seien schließlich auch etwas wert, sagt die Intendantin des Grazer Schauspielhauses, Iris Laufenberg: „An so einem Kunstwerk hängen ja mehrere Menschen dran – Künstlerinnen und Künstler, Autoren und Autorinnen und die Verlage möchten natürlich auch das Geld weiterleiten; das ist einfach eine andere Situation jetzt.“
Einzelticket ab zehn Euro erhältlich
Zehn Euro kostet das Einzelticket, 18 Euro das Familienticket, und es gibt auch die Möglichkeit, das Haus mit 39 Euro zu unterstützen. Ob letztlich tatsächlich eine oder mehrere Personen das Streaming-Angebot nutzen, könne nicht überprüft werden, so Laufenberg, aber: „Wir haben ein Publikum, dem wir total vertrauen, und das uns treu ist, und wir freuen uns auch über diesen Austausch und die Solidarität, die damit gezeigt wird.“ Bestellt und bezahlt werden können die Tickets über die Homepage des Grazer Schauspielhauses, ein danach zugesandtes Passwort ist dann die Eintrittskarte.
Bühnenstart wohl erst „Ende Februar“
Auf Solidarität und Eigenverantwortung hofft die Intendantin letztlich auch bei den künftig angedachten Eintrittstests zur Öffnung des Hauses und geht davon aus, „dass es einfache Regeln gibt, die es zu befolgen gibt, und dann kommen wir aus der Pandemie raus.“ Auch vom Gegeneinander-Ausspielen unterschiedlicher Bereiche hält Laufenberg daher nur wenig: „Da, wo es funktioniert, sollte man auch sehen, dass man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, und da, wo es nicht funktioniert, muss man vielleicht nachjustieren.“
Bis die Theaterbühnen wieder live vor Publikum bespielt werden können, werde es nach Einschätzung von Laufenberg aber noch etwas dauern: „Im Rückblick September, Oktober hat eigentlich das Theater gut funktioniert, jetzt gilt es da zu schauen, dass man Vorlauf hat – realistisch ist für mich eigentlich Ende Februar.“