Wirtschaft

70.000 Beschäftigte derzeit in Kurzarbeit

Die CoV-bedingte Wirtschaftskrise schlägt sich weiter auf dem Arbeitsmarkt nieder. Nicht nur die Arbeitslosigkeit steigt weiter, auch die Zahl der Menschen in Kurzarbeit bleibt hoch. In der Steiermark sind aktuell 70.000 Beschäftigte betroffen.

Österreichweit sind aktuell 440.384 Personen in Kurzarbeit, um 25.611 mehr als in der Vorwoche, gab das Arbeitsministerium am Dienstag bekannt – mehr dazu in Weiter Anstieg: Über 440.000 Menschen in Kurzarbeit (news.ORF.at).

AMS: Insgesamt 155.000 Beschäftigte gefördert

In der Steiermark sind es aktuell rund 7.500 Betriebe, die für fast 70.000 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt haben. Im gesamten Vorjahr waren es knapp 28.000 Kurzarbeitsprojekte von mehr als 15.300 Betrieben, die vom AMS Steiermark genehmigt wurden. 155.000 Beschäftigte seien so gefördert und laut AMS vor der Arbeitslosigkeit bewahrt worden – 95 Prozent der Personen, die im April in Kurzarbeit waren, waren Ende Oktober noch in Beschäftigung.

„Während der Wirtschaftskrise 2008/09 haben wir insgesamt 60 Kurzarbeitsfälle abgewickelt – im Corona-Jahr 2020 gab es im Frühjahr viele Tage, an denen wir mit mehr als tausenden Anfragen und Anträgen der Unternehmen regelrecht überflutet wurden“, zieht AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe eine abschließende Bilanz zur Kurzarbeit im Jahr 2020.

Kurzarbeit vor allem in Gastronomie und Einzelhandel

Obwohl der Lockdown im Frühjahr kürzer dauerte, beantragten zum Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise Ende April mehr als 13.600 Betriebe Kurzarbeit für rund 180.000 Arbeitskräfte. Bis Ende Oktober sank die Zahl der Betriebe auf 2.080, ehe sie aufgrund der neuerlichen Ausgangsbeschränkungen wieder anstieg. Ende Dezember waren knapp 7.000 Unternehmen mit 62.000 Beschäftigten in Kurzarbeit.

Nach Branchen kamen die meisten Betriebe aus der Gastronomie und aus dem Einzelhandel, besonders viele Beschäftigte in Kurzarbeit kamen aber auch aus der Industrie, wie der KFZ-Herstellung oder aus dem Maschinenbau. Nach Regionen wurde die Kurzarbeit am häufigsten im Großraum Graz in Anspruch genommen.

700 Millionen Euro an Beihilfe ausbezahlt

Das AMS Steiermark verarbeitete im Vorjahr fast 73.000 Abrechnungen, über 700 Millionen Euro wurden an Kurzarbeitsbeihilfe ausbezahlt. Das forderte laut Snobe auch das Personal des Arbeitsmarktservices: „Zeitweise waren bis zu 200 Kolleginnen und Kollegen im Einsatz, um ausschließlich Begehren zu erfassen und zu bewilligen." Seit September beschäftigt sich eine eigene, darauf spezialisierte Abteilung mit rund 30 Mitarbeitern mit der Abwicklung der Kurzarbeit.

Arbeitslosigkeit weiter steigend

Snobe hofft, dass die Kurzarbeit in dieser Form bis März beendet werden kann und alle Branchen wieder öffnen können. Vorerst bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber angespannt. In der Steiermark sind aktuell mehr als 63.000 Menschen ohne Job oder in Schulungen, darunter 21.952 Frauen und 33.789 Männer. Das sind insgesamt mehr Arbeitslose, als noch zu Beginn des Monats – mehr dazu in AMS-Chef: „Erholung wird Jahre dauern“ (4.1.2021).

Ausgelaufen ist die Kurzarbeit mittlerweile beim Autozulieferbetrieb Magna in Graz – mehr dazu in Magna-Produktion nicht mehr in Kurzarbeit.