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Bildung

Eltern wehren sich gegen Vorverlegung der Ferien

Der Landeselternverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen der Steiermark wehrt sich gegen die Vorverlegung der Semesterferien. Der Politik wird diesbezüglich Willkür vorgeworfen.

In normalen Jahren finden die Semesterferien in drei Staffeln statt: Wien und Niederösterreich sind in der ersten Februar-Woche dran, das Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg in der zweiten und Oberösterreich und die Steiermark in der dritten – in den letzten beiden Bundesländern wurden die Ferien aber um eine Woche auf den 8. Februar vorverlegt – mehr dazu in Semesterferien: Kein Anspruch auf Freistellung.

„Epidemiologischer Grund fehlt völlig“

Der Landeselternverband Steiermark sieht für diese Maßnahme allerdings keine Notwendigkeit und wirft der Politik Willkür vor: „Ein faktenbasierter, epidemiologischer Grund für die Vorverlegung der Semesterferien in der Steiermark fehlt gänzlich“, heißt es in einer Aussendung. Offenbar seien die „Eltern von unmündig Minderjährigen der steirischen Politik völlig egal.“

Denn die meisten Eltern hätten die Semesterferien bereits geplant, so die Elternvertreter, viele werden nun einfach ihrem Schicksal überlassen: „Auch wenn seitens der Rechtsberater der Regierung betont wird, dass ein Urlaub storniert werden kann, ist eine so kurzfristige Änderung aber in der realen Welt leider meist nicht machbar.“ Ein bereits vereinbarter Urlaub kann nur mit Zustimmung des Arbeitgebers in eine andere Woche verlegt werden.

Prüfungstermine können nicht eingehalten werden

Dazu komme noch der schulische Aspekt: Die gesamte Notengebung sei betroffen, weil die Prüfungstermine in der Woche vor den Semesterferien nicht eingehalten werden könnten. Letzteres sieht der Generalsekretär im Bildungsministerium, Martin Netzer, nicht so dramatisch: „Das halten wir für nicht das größte Unglück, wenn eine Schularbeit entfällt“, so Netzer im Ö1-Morgenjournal.

Die von den Lehrern eingeforderten konkreten rechtlichen Vorgaben für die Notengebung in diesem Semester werde es nicht geben. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte am Wochenende appelliert, bei der Benotung Milde walten zu lassen. „Wir sind im pädagogischen Bereich unterwegs. Da ist der Paragraphenweg nicht der richtige Weg“, meinte Netzer.

Semesterzeugnis erst nach den Ferien

Apropos Noten: Die Schulnachricht soll heuer nicht am letzten Schultag vor den Ferien, sondern erst danach verteilt werden – mehr dazu in auch in Termin für Schulnachrichten ungewiss.

Rechtlich ist das kein Problem, denn anders als das Jahreszeugnis ist die Schulnachricht lediglich eine Information über den Leistungsstand der Schüler, auch Rechtsmittel sind dagegen nicht möglich – allerdings wird sie in Übergangsklassen bei einem Wechsel in eine andere Schule oder auch bei der Vorstellung für eine Lehrstelle in den kommenden Wochen oft gebraucht: Hier soll es daher die Möglichkeit einer vorzeitigen Abholung geben.