Justizanstalt Graz Karlau
APA/ANNEMARIE HAPPE
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Gericht

Karlau-Ausbrecher: Prozess findet in Tirol statt

Der Prozess gegen drei Insassen der Justizanstalt Graz-Karlau, die im Vorjahr durch ein Loch in der Zellenwand entkamen, aber kurz danach geschnappt wurden, wird doch nicht am Donnerstag in Graz stattfinden. Der Akt wurde nach Innsbruck abgegeben.

Im Oktober versuchten die drei Insassen ihre Flucht aus der Justizanstalt Graz-Karlau. Die geflohenen Insassen konnten aber nach der Alarmierung in kurzer Zeit wieder gestellt werden – mehr dazu in Loch in Mauer: Aus Gefängnis abgeseilt (10.10.2020), Karlau-Ausbruch: Aussagen widersprüchlich (11.10.2020), Befragungen nach Karlau-Ausbruch laufen (12.10.2020).

Genauer Ablauf nicht ganz geklärt

Der Russe, der Rumäne und der Tschetschene hatten im Oktober ein Loch in die Zellenwand gebohrt. Es war zwar nur 30 mal 30 Zentimeter im Durchmesser, dafür immerhin 70 Zentimeter tief, was emsiges Bohren und Schaben bedeutet haben muss. Zusätzlich lockerten sie offenbar die Gitter und verklebten die Notrufanlage im Haftraum. Dann seilten sie sich ab. Der genaue Ablauf konnte nicht ganz geklärt werden – mehr dazu in Bericht zu Karlau-Ausbruch liegt vor.

Akt nach Innbruck abgegeben

Die Anklage lautet auf schwere Sachbeschädigung. Angeführt wird ein Schaden von rund 4.100 Euro, der durch das Loch in der Mauer, die beschädigten Gitter und die zweckentfremdeten Lein- sowie Handtücher entstanden ist.

Eigentlich hätte der Prozess diese Woche Donnerstag am Grazer Straflandesgericht stattfinden sollen. Dem ist nun nicht so. Der Akt wurde laut Gerichtssprecherin Barbara Schwarz nach Innsbruck abgegeben, weil sich einer der Angeklagten dort wegen eines anderen Delikts verantworten muss.