Siegfried Nagl (ÖVP)
APA/Erwin Scheriau
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Coronavirus

Nagl: CoV kostet Graz hunderte Millionen Euro

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hat am Montag zur aktuellen CoV-Situation Stellung genommen. Demnach muss die Stadt Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro verkraften, dazu kommt noch ein enormer volkswirtschaftlicher Verlust.

Neben dem „menschlichen Neustart“ – also wieder mehr soziale Kontakte und Nähe – brauche es einen „wirtschaftlichen Neustart“, so der Grazer Bürgermeister. Die CoV-Krise trifft die Landeshauptstadt in den Jahren 2020 und 2021 finanziell massiv: „Also, 100 Millionen Euro ist das, was wir pekuniär verkraften müssen direkt im Haus Graz, aber der Schaden ist weitaus größer“, so Nagl.

Großer volkswirtschaftlicher Schaden

Das belegen Unterlagen der Grazer Messe, die seit Ausbruch der Pandemie keine Kongresse oder große Veranstaltungen durchführen konnte, „und allein in dieser volkswirtschaftlichen Arbeit ist herausgekommen, dass wir volkswirtschaftlich im vergangenen Jahr 125 Millionen – fast 126 Millionen Euro haben liegenlassen“.

Die Stadt wird auch heuer eine österreichweite Kampagne unterstützen, die für einen Städte-Urlaub in Graz wirbt. Sollte man künftig für einen Restaurantbesuch einen negativen Corona-Test – ähnlich wie beim Friseur – brauchen, plant Nagl eine zusätzliche Teststation in der Innenstadt: „Wir denken darüber nach, dass wir in der Innenstadt unter Umständen das Congresszentrum oder einen anderen Bereich anbieten, weil die Menschen kommen in erster Linie zur Gastronomie in die Stadt herein, und da soll es dann die Möglichkeit geben, sich schnell testen zu lassen.“

U-Bahn: Nagl setzt auf Konsens

Beim U-Bahn-Projekt – mehr dazu in Graz soll Metro bekommen (17.2.2021) und in Bund bei Grazer U-Bahn weiter verhalten (1.3.2021) – verhandelt Nagl gerade mit Bund und Land über Planungsgelder in Höhe von 40 Millionen Euro.

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Geplante Metro-Station am Jakominiplatz
Stadt Graz/Strohecker Architekten/Newages
Geplante Metro-Station am Jakominiplatz
Stadt Graz/Strohecker Architekten/Newages
Geplante Metro-Station
Stadt Graz/Strohecker Architekten/Newages
Geplante Metro-Station am Jakominiplatz
Stadt Graz/Strohecker Architekten/Newages

Er setzt hier auf breiten politischen Konsens, kann sich einen Seitenhieb auf die Vorgänge in Wien aber nicht verkneifen, „weil aus Wien, kommt mir vor, trieft der Hass bei jeder Begegnung aus dem Fernsehgerät oder aus den aufbereiteten Zeitungen. Das macht mir wirklich große Sorge“.

Wahltermin noch völlig offen

Spätestens im Sommer will man im Rathaus entscheiden, wann die Gemeinderatswahl stattfindet. Er sei selbst ob des richtigen Zeitpunktes hin- und hergerissen, so der Bürgermeister: „Im Moment glaube ich, würde es uns allen sehr schwer fallen, mit einer Maske auf der Straße in den Wahlkampf zu gehen. Ich möchte auch gern schauen, dass wir in der Pandemie weiter sind.“ Ein möglicher Termin muss zwischen Ende September 2021 und Anfang April 2022 liegen.