Thermalwasser Bohrung Loipersdorf
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Wirtschaft

Loipersdorf: Thermalbohrung voll im Gange

Nach Jahren der Planung und Monaten an Vorbereitungsarbeiten ist in Bad Loipersdorf in der Oststeiermark aktuell die bereits vierte Bohrung nach Thermalwasser im Gange. Bis Mitte der Woche erhofft man sich erste Erfolge.

Bereits seit 2015 laufen die Planungen für die mittlerweile vierte Bohrung nach Thermalwasser, Geologen und Spezialisten führten in dieser Zeit alle notwendigen Untersuchungen durch. Im Juli dieses Jahres schließlich haben die Bagger im so genannten Rehgraben, knapp zwei Kilometer von der Therme Loipersdorf entfernt, mit den Vorarbeiten dazu begonnen – mehr dazu in Loipersdorf: Bohrung nach vierter Quelle (19.7.2021).

Bohrung bis in 1.200 Meter Tiefe

Mittlerweile sind die Bohrungen, die mit 3,5 Millionen Euro budgetiert sind, voll im Gange. Meter für Meter arbeitet sich der Bohrkopf des 40 Meter hohen Bohrturms derzeit in die Tiefe, und schon Mitte der Woche soll die neue, thermalwasserführende Schicht erreicht sein, hofft Philip Borckenstein-Quirini, Geschäftsführer des Thermenresorts Loipersdorf: „Wir kalkulieren mit 1.200 Metern, in die wir hineinbohren, und wir rechnen mit acht Liter Thermalwasser pro Sekunde – also schon eine große Menge.“

Thermalwasser Bohrung Loipersdorf
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Thermalwasser zum Baden, Heizen und Kühlen

Anfang 2022 sollen die Gäste im Thermenresort Loipersdorf dann schon im Thermalwasser aus dem Rehgraben baden können. Das Wasser aus der neuen Bohrung soll aber auch thermisch, nämlich zum Heizen und zum Kühlen, genutzt werden. Entscheidend sei letztlich, dass beim neuen Thermalwasser buchstäblich die Chemie stimmt, erklärt Patrik Feiertag, technischer Leiter im Thermenresort: „Wichtig ist, dass das Heilwasser, das wir da finden wollen, mit unserem jetzigen Heilwasser zusammenpasst und dass die Mischbarkeit passt.“

Thermalwasser Bohrung Loipersdorf
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Vierte Bohrung als „Vorsorge“

Die bereits vierte Bohrung nach Thermalwasser sei eine Investition in die Zukunft, sagt Borckenstein-Quirini – zum einen, weil das Thermenresort ständig wachse – mehr dazu in Therme Loipersdorf baut aus und um (16.6.2021) –, zum anderen, weil die erste Bohrung bereits Jahrzehnte zurückliegt: „Wir wollen Vorsorge halten, sollte es nicht mehr so gut funktionieren – und zwar statisch. Man muss sich vorstellen, das ist ein Gebäude innerhalb der Bohrung – und das kann bröckeln und ineinander stürzen. Das wollen wir nicht abwarten, und deshalb gehen wir schon in die vierte Bohrung.“

Thermalwasser Bohrung Loipersdorf
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Bei der ersten Bohrung im Jahr 1972 wurde übrigens nicht nach Wasser, sondern nach Öl gesucht. Doch was, wenn man nun auf Öl stoßen würde? Borckenstein-Quirini meint dazu: „Mit Öl könnten wir auch ganz gut leben, da könnten wir eine fünfte Bohrung finanzieren. Aber das Thema Wasser steht bei uns im Vordergrund, und es ist lustiger in Wasser zu baden als in Öl.“