„Es war sportlich wirklich ein außergewöhnliches Jahr, was die Ergebnisse betrifft. Das fast Makabre daran ist, dass bei fast 13 internationalen Rennen der schlechteste Platz, Platz zwei war – also es war auch abseits der Großereignisse eine wirklich unglaubliche Leistung“, so Frühwirth im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch.
„Druck gehört zum Sport einfach dazu“
Zwei Jahre lang hat der Sportler auf die meisten Bewerbe hintrainiert. Der große Druck sei dabei vor allem bei den Paralympics, da diese als Maßstab im paraolympischen Sport gelten. „Aber das gehört zum Sport einfach dazu, man wird einfach an den Leistungen gemessen und da hat man natürlich auch einiges an Druck. Ich kann mit diesem Druck sehr, sehr gut umgehen und das unterscheidet mich wahrscheinlich auch von einigen anderen internationalen Athleten, die jetzt im Weltcup oder vielleicht auch bei Weltmeisterschaften sehr gute Leistungen bringen, aber dann doch bei den Paralympics dem Druck dann unterliegen.“
Thomas Frühwirth im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch mit Wolfgang Schaller
Sechs Medaillen bei Großereignissen, ein Europameistertitel, zwei Silbermedaillen bei den Paralympics – der Steirer Thomas Frühwirth blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Sich mit kleinen Zielen stets zu motivieren ist sein persönlicher Schlüssel zum Erfolg.
Und diese mentale Stärke zahlte sich aus: Denn Frühwirth eroberte heuer bei den Paralympics in Tokio zwei Silbermedaillen – mehr dazu in Paralympics: Silber für Frühwirth(31.8.2021) und in Paralympics: Wieder Silber für Frühwirth (1.9.2021). Auch abseits der Paralympics ist Frühwirth ein erfolgreicher Sportler: So hält er etwa im Triathlon den Weltrekord im Ironman unter acht Stunden oder bestritt das Race Across America.
Sportliche Herausforderungen als Bereicherung
Die Kraft und Motivation für diese sportlichen Herausforderungen schöpft der Sportler daraus, sich immer neue Ziele zu stecken: „Sich immer neuen Herausforderungen zu stellen ist etwas sehr Befriedigendes. Man versucht einfach, immer wieder seine Grenze etwas zu verschieben und sich neu zu fordern. Und dadurch sind solche Projekte, die etwas abseits des normalen Treibens stattfinden, etwas Bereicherndes.“ Ein neues Jahr steht uns allen bevor. Frühwirth rät für ein zufriedenes Leben sich Fragen wie „was will ich im Leben?“, „wo will ich hin?“ und „was ist mir wirklich wichtig?“ zu stellen.
Mit kleinen Zielen zum Erfolg
Auch wenn man sich große Ziele stecke, soll man sich nicht überfordern lassen, so der Rat des Sportlers: „Es können ruhig große Ziele im Hintergrund sein, aber viel wichtiger sind die kleinen Ziele, wo ich mich selbst immer wieder aufbaue.“ Durch kleinere Zielsetzungen könne man sein eigenes Unterbewusstsein „austricksen“ und sich immer wieder für ein neues Ziel motivieren. „Und dann wird es nicht so ein Problem sein, wenn ein Ziel nicht stattfindet, so wie ich mir das vorstelle.“
Fokussiere man sich zu sehr auf das große Ganze, könne man schnell in Hoffnungslosigkeit abdriften. „Und daher ist es ein Auftrag für jeden von uns, uns selbst auszutricksen und uns mit kleinen Zielen immer wieder auf dieser Erfolgswelle zu halten. Das liegt auch einem jeden von uns, denn das muss nichts Sportliches sein, sondern kann auch etwas Privates oder Gesellschaftliches sein.“