Bergrettung
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Chronik

Weihnachtsferien forderten Bergretter

Im Vergleich zum Vorjahr sind heuer wieder deutlich mehr Menschen auf den Pisten und im alpinen Gelände unterwegs gewesen. Das bemerkt man auch bei Bergrettung und Alpinpolizei: In den Ferien wurden mehr als 100 Einsätze verzeichnet.

Der Großteil der Unfälle würde sich auf den Pisten ereignen. Oft handle es sich um Skifahrer, die miteinander kollidieren, heißt es seitens der steirischen Bergrettung. Insgesamt 166 Einsätze verzeichnete die Einsatzorganisation allein in den letzten zwei Wochen. Betroffen sind jene Skigebiete, in welchen die Bergrettung Dienst versieht, denn bei einigen Skigebieten gibt es auch private Pistendienste.

Können wird laut Bergrettung oft unterschätzt

Im freien alpinen Gelände habe man fünfzehn Einsätze registriert. Hauptsächlich schlecht ausgerüstete Wanderer oder Tourengeher, die ihr Können unterschätzen, sagt der Leiter der Bergrettung, Michael Miggitsch: „Da haben wir ein paar sehr schlimme Bergungen gehabt, die uns sehr fordern, vom Zeitaufwand und wo man feststellen muss, dass das nicht notwendig gewesen wäre, wenn man gut vorbereitet gewesen wäre.“

So etwa ein Einsatz am Stefanitag, bei dem zwei tschechische Wanderer schlecht ausgerüstet auf der Rax in Bergnot gerieten, weil sie schlecht vorbereitet waren – mehr dazu in Zwei Schwerverletzte bei Alpinunfall (27.12.2021).

Falsches Einschätzen der Witterungsverhältnisse

Auch bei der Alpinpolizei, die ebenfalls bei Bergunfällen zum Einsatz kommt, beobachte man zunehmend diesen Trend, schildert der Einsatzleiter für die Hochsteiermark, Gerhard Rieglthallner. Die Einsätze hätten sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt: „Es ist schon so, dass die allgemeinen Witterungsverhältnisse unterschätzt und missachtet werden. Dass man bei tiefen Temperaturen und eisigen Verhältnissen eine entsprechende Ausrüstung braucht, das wird oft vernachlässigt. Das ist zu beobachten“, so Rieglthallner.

Skitouren immer beliebter

Ziel müsse es laut den Einsatzorganisationen sein, die Freizeitsportler zu sensibilisieren, auf gute Ausrüstung und entsprechende Vorbereitung zu achten – mehr dazu in Skitouren: Experten mahnen zu Vorbereitung(29.12.2021). Denn eines sei klar: die Zahl jener, die sich in die Berge wagen, etwa mit Tourenskiern oder Schneeschuhen, wird immer größer. Einen positiven Aspekt habe das Wetter während der Weihnachtsferien übrigens auch gebracht: Da die Niederschläge zu gering ausfielen, habe es in den Ferien keine Unfälle durch Lawinenabgänge gegeben.