Amazon-Pakete auf Fließband
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Wirtschaft

Kein Amazon-Verteilzentrum in Graz

Das geplante Verteilzentrum von Amazon in Graz ist offenbar Geschichte. Das US-Unternehmen soll all seine Anträge zurückgezogen haben, hieß es heute aus dem Büro der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).

Ganz vom Tisch scheint das Projekt für rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch nicht. Das Verteilzentrum könnte im Grazer Umland gebaut werden. Kahr zeigte sich dennoch erleichtert: „Vor allem die Verkehrsbelastung in Liebenau hätte dramatisch zugenommen.“

Graz bleibt viel Verkehr erspart

Der US-Onlineriese Amazon wollte im Süden von Graz beim Liebenauer Gürtel ein Verteilzentrum mit Platz für rund 250 Mitarbeiter und knapp 1.000 Fahrer bauen. Anrainer waren von Anfang an gegen das Projekt – mehr dazu in Amazon-Lager: Graz bringt Beschwerde ein (25.8.2021) und Eingaben gegen Amazon-Lager laufen (29.1.2022).

Die Flächeninanspruchnahme durch das Vorhaben betrug etwa 5,7 Hektar, die Bruttogeschoßfläche 67.877 Quadratmeter. Geplant waren eine Lager- und eine Logistikhalle, zwei Parkflächen im Freien für die Pkws der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ladeflächen, eine viergeschoßige Parkgarage für 960 Lieferfahrzeuge, Verkehrserschließungsflächen und Infrastrukturanlagen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt war nicht notwendig – mehr dazu in Kein UVP-Verfahren für Amazon-Lager (27.7.2021).

Im Logistikzentrum sollten Pakete sortiert und ausgeliefert werden – 24 Stunden täglich, an sechs Tagen in der Woche.