Schüler, Schulklasse
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Mehr CoV-Fälle, weniger Distance Learning

Trotz hoher Fallzahlen werden nur mehr wenige Schulklassen auf Distance Learning umgestellt – steiermarkweit waren es am Donnerstag 23. Allerdings: Am Dienstag waren 1,9 Prozent der abgegeben Tests positiv.

Bis zu den Semesterferien wurde auf Distance Learning umgestellt, sobald zwei Kinder einer Klasse einen positiven PCR-Test abgaben – jetzt gibt es diesen Automatismus nicht mehr, sondern eine Einzelbetrachtung: Das heißt, um auf Distance Learning zu wechseln, müssen mindestens drei Schüler einen positiven PCR-Test abgeben.

Individuelle Kriterien für Distance Learning

Dazu gibt es aber weitere standortbezogene Kriterien, erklärt Bernhard Just von der Präsidialabteilung der Bildungsdirektion Steiermark: „Man schaut, ob es weitere Verdachtsfälle, also positive Antigentests, gibt und ob symptomatische Kinder und Jugendliche oder Lehrpersonen in der Klasse waren. Die Schulleitung hat die Möglichkeit, alternativ zum ortsungebundenen Unterricht auch in der Klasse für eine Woche Masken anzuordnen – oder dass man täglich einen Antigentest macht, um wirklich alle, die es betrifft, gleich herauszufiltern.“

Über den Schulqualitätsmanager kann dann das Ansuchen an die Bildungsdirektion auf ortsungebundenen Unterricht, also Distance Learning, gestellt werden, dazu braucht es aber auch die Zustimmung des Unterrichtsministeriums. Sollte die Klasse nicht auf Distance Learning wechseln, werden für – coronabedingt – abwesende Schüler sogenannte Coronaförderstunden angeboten.

„Die Schere wird vermutlich größer werden“

Doch das alles sei zu wenig, so Karin Wachswender vom Landesverband der Elternvereinigungen: „Die Kinder werden vernachlässigt, weil sie sich ja den Stoff praktisch selbst organisieren müssen. Auch der Lehrer hat eine Herausforderung, weil ja auch er eigentlich den Stoff größtenteils wiederholen müsste oder davon ausgehen muss, dass alle, die hier anwesend sind, nicht das gleiche Grundwissen über den neuen Stoff haben. Die Schere wird vermutlich größer werden.“

Ein weiteres Problem ist für Lehrergewerkschafter Herbert Weiß, dass die Gesundheitsbehörden durch die Vielzahl an Tests derzeit überfordert seien – dadurch würde es teilweise mehrere Tage dauern, bis Schülerinnen und Schüler nach einem positiven PCR-Test abgesondert werden. Dadurch könnten sie sich auch nicht nach fünf Tagen wieder freitesten und versäumen wertvolle Unterrichtstage.