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Kindergärten: Sonderlandtag und Elterndemo

Gruppenschließungen in Kindergärten und Krippen in der Steiermark, die vergangene Woche bekannt wurden, führen jetzt zu einem Sonderlandtag und zu einer Eltern-Demonstration.

Vor etwa einer Woche ist bekannt worden, dass in Graz mehrere Kindergarten bzw. Krippengruppen wegen Personalnot schließen müssen – mehr dazu in Akute Personalprobleme in Kindergärten (31.8.2022) und Kindergärten und -krippen: Weitere Schließungen (3.9.2022). In weiteren Gruppen müssen Betreuungszeiten reduziert werden. Das hat jetzt ein politisches Nachspiel – kommende Woche wird ein Sonderlandtag zu diesem Thema stattfinden und auch die Eltern werden auf die Straße gehen um zu demonstrieren. Die Demonstration soll am 16. September um 16:00 Uhr am Grazer Griesplatz stattfinden.

Eltern fühlen sich allein gelassen

Mehrere hundert Familien sind in Graz von den Gruppenschließungen und Zeitverkürzungen betroffen. Sie fühlen sich von der Politik im Regen stehen gelassen und rufen zu einer Demonstration in Graz am 16. September auf, sagt eine der Organisatorinnen, Clara Prettenhofer-Scherz: "Wir als Eltern können nicht mehr zusehen, wie Gruppen geschlossen bzw. reduziert werden. Wir können Beruf und Familie teilweise nicht mehr vereinbaren. Kinder werden auch aus ihrem Umfeld gerissen wir sehen überhaupt keinen anderen Ausweg mehr. Wir verstehen nicht, wieso die Politik so lange weggeschaut hat.

Beschwerde gegen Prämie: Gespräch mit Landesrat

Ein Vorwurf den die Oppositionsparteien NEOS und Freiheitliche aufnehmen. Sie haben einen Sonderlandtag zum Thema Elementarpädagogik beantragt, der kommende Woche stattfinden wird. Die Freiheitlichen wollen dabei wissen, inwieweit das Land Eltern ohne Betreuungsplatz unterstützen wird. NEOS wollen konkrete Sofortmaßnahmen gegen die Personalproblematik einfordern.
Bereits Donnerstagabend war der zuständige Landesrat Werner Amon im Online-Gespräch mit etwa 100 Elemetarpädagoginnen und Pädagogen. Sie hatten Beschwerde-Emails gegen die 15.000 Euro Prämie für Einsteigerinnen geschickt. Dieses Geld würde keine neuen Bewerber, aber Unmut beim bestehenden Personal bringen.

„Angekündigte Maßnahmen sind noch zu wenig“

Zum Gespräch mit Amon sagt Michael Kammerer, Betriebsratsvorsitzender des Trägervereins Wiki: „Ich habe das Gefühl, dass sich der Landesrat in der kurzen Zeit sehr gut eingearbeitet hat und sich in der Materie gut auskennt. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass noch nicht ganz bewusst geworden ist, dass die angekündigten Maßnahmen zu wenig für das Personal sind.“

Politik will mit Pädagogen in Austausch kommen

Mit dabei bei dem Gespräch war auch Karin Farkas, Kindergartenleiterin beim Träger GIP: „Dass er (Amon, Anm.) gesagt hat, er bleibt im Austausch, das ist schön, wenn er das macht. Aber er hat konkret nichts zugesagt, außer dass er sich für Maßnahmen einsetzen wird und dass es welche geben wird, wann wie schnell, wissen wir nicht.“ Vom Büro Amon heißt es, das Gespräch sei initiiert worden, um in Austausch mit den betroffenen Pädagogen zu kommen und die geplanten Maßnahmen zu besprechen.