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Österreichisches Rotes Kreuz
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Chronik

Erste Hilfe ist einfacher, als man denkt

Rund 1.000 Mal im Jahr wird eine Steirerin oder ein Steirer nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand wiederbelebt. Beherztes Eingreifen von Laien ist da überlebenswichtig – und das ist einfacher, als man denkt.

Von den rund 1.000 Wiederbelebungen im Jahr in der Steiermark werden 700 vom Rettungsdienst oder Notarzt gestartet – nur etwa 300 Mal beginnen Laien zu reanimieren.

Dabei sind die ersten zehn Minuten entscheidend: Derzeit überlebt nur jede und jeder zehnte Reanimierte tatsächlich ohne Folgeschäden, zeigt eine Auswertung des Reanimationsregisters für Graz – die anderen Betroffen können nicht ins Leben zurück geholt werden oder sterben in den ersten vier Wochen im Krankenhaus.

Nur zwei Maßnahmen wirklich entscheidend

Pro verlorener Minute sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent, sagt Notfallmediziner Gerhard Prause. Um die Hemmschwelle zu senken, wurde die Erste Hilfe stark vereinfacht: „Man ist weggekommen von komplizierten Kursen und komplizierten Maßnahmen – es gibt zwei Maßnahmen, die nachweislich am besten funktionieren und das Wichtigste im Rahmen der Wiederbelebung sind: Das ist die sofortige Herzdruckmassage, und das ist der frühzeitige Einsatz des Defibrillators. Wir brauchen keine großen Aktionen mit Atemwege frei machen, wir brauchen keine großen Überlegungen, wie oft und wie stark man beatmet oder Kopf überstrecken – das ist heutzutage alles gefallen.“

Herzdruckmassage und Defibrillator

Die neuen Richtlinien sind weltweit gleich einfach, sagt der Notfallmediziner: „Legen sie die Hände in die Mitte des Brustkorbs und drücken sie 100 Mal pro Minute so lang oder so gut, wie sie können. Und schauen sie, dass sie frühzeitig einen Defibrillator finden und diesen dann den Anweisungen entsprechend anlegen.“

Startet die Wiederbelebung sofort, steigt die Überlebenschance auf bis zu 90 Prozent. Moderne Defibrillatoren sind oft greifbar und einfach zu handhaben, so Prause: „Diese Geräte sind heute so technisch ausgereift, dass sie genau erkennen, ob ein Herzschlag vorliegt oder nicht. Er sagt genau an, Patient nicht berühren, oder er sagt genau an, Schock auslösen usw. – es ist alles laut und deutlich. Es kann eigentlich wirklich nichts passieren.“

Der Umgang kann etwa in den Grazer Bibliotheken geübt werden, so Gerhard Prause, der auch dafür plädiert, Wiederbelebung als Pflichtfach in den Schulen einzuführen – mehr dazu in Tag der Wiederbelebung: Jeder kann Leben retten!