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GESUNDHEIT

KAGes-Paket für Personal „erster guter Schritt“

Zahlreiche Strukturänderungen in den Spitälern und ein 130 Millionen Euro schweres Personalpaket hat die Landesregierung präsentiert. Personalvertreter und KAGes-Mitarbeiter sehen das als „ersten guten Schritt“ im Spitalspaket.

Die Politik präsentierte am Dienstag ein großes Maßnahmenpaket für den steirischen Spitalsbereich: Es gibt 130 Millionen Euro mehr Geld für das Personal, und es soll mehr Spitalsverbünde geben. Vor allem die Einstiegsgehälter steigen: Rund 62 Millionen fließen in Gehaltserhöhungen im Pflegebereich, 44 Millionen bekommen die Ärztinnen und Ärzte, und 20 Millionen fließen in die neue Anrechnung von Vordienstzeiten. Gerade dadurch erhofft man sich, auch neues Spitalspersonal zu finden und das bestehende Personal zu halten – mehr dazu in Spitäler: Mehr Geld und Neuerungen.

Mehr Angebote

Rund 300 bis 400 Euro mehr gibt es für Pflegekräfte in der KAGes, diplomierte Pflegekräfte erhalten rund 650 Euro mehr. Auch die weiteren Berufsgruppen wie Laborkräfte oder Diätologen bekommen mehr und auch die Ärzteschaft – hier steigen vor allem die Einstiegsgehälter mit bis zu 20 Prozent deutlich; Fachärzte bekommen rund 14 Prozent mehr. Auch die Dienstpläne sollen am Ersten des Vormonats stehen, neue Teilzeitmodelle für Mitarbeitende geschaffen, komplizierte Mehrstundenmodelle vereinfacht werden, und auch ein neues Nebenbeschäftigungsmodell für Ärzte wurde vereinbart – mehr dazu in Die KAGes-Strukturmaßnahmen im Detail.

„Werden wieder attraktiv“

Neben den Gehaltserhöhungen, in die 106 Millionen fließen, sind 20 Millionen für eine bessere Anrechnung der Vordienstzeiten vorgesehen. „Die jetzt umgesetzte Vordienstzeitenregelung führt nämlich dazu, dass alle Vordienstzeiten, auch private, anerkannt werden, und damit werden wir wieder auch mit den neuen Gehältern attraktiv, noch mehr attraktiv für erfahrene Kollegen und Kolleginnen in Gesundheitsberufen und anderen Professionen, die wir brauchen. Das ist ein ganz entscheidender Faktor“, sagt KAGes-Zentralbetriebsrat Michael Tripolt.

Freude über „richtige Richtung“

Das Paket bringt auch eine Aufwertung der Pflege und von weiteren Berufsgruppen wie etwa jener der Physiotherapeutin. Diplompflegerin Manuela Ranner sagt: „Ich freue mich. Aus Worten wurden Taten, und ich hoffe, dass Kolleginnen und Kollegen bei uns im Unternehmen bleiben. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung würde ich sagen, es werden noch einige folgen müssen.“

„Nie mehr wie früher“

Die Landesregierung argumentiert mit der Strukturreform, die mehr Planbarkeit bei Eingreifen, Spezialisierungen und Zusammenlegungen bringen soll. Diplompfleger Stefan Sunerauer sagt: „Wir werden die personellen Ressourcen nie mehr haben wie früher, und daher müssen wir Strukturen ändern.“ Es sollen auch mehr Tages- und Wochenkliniken eingerichtet werden, um mit dem bestehenden Personal besser auszukommen.