Kind spielt im Kindergarten
imago/Westend61
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Bildung

Personalsituation in Kindergärten entspannt sich

Die Personalsituation in den Kindergärten hat sich drei Wochen vor dem Start des neuen Jahres entspannt. Das Maßnahmenpaket für Elementarpädagogik brachte für öffentliche und private Träger Erleichterungen.

Der Personalmangel im Kindergartenbereich stellte im Vorjahr Eltern und Elementarpädagoginnen auf eine harte Probe: überfordertes Personal, geschlossene Gruppen oder Gruppen die von Ganztag- auf Halbtag-Gruppen reduziert werden mussten waren die Folge – mehr dazu in Neues Paket für Elementarpädagogik präsentiert (27.4.2023) und Kinderbetreuung bleibt Herausforderung (12.4.2023).

Maßnahmenpaket zeigt Wirkung

Die Personaldecke sei weiterhin dünn, heißt es vor Beginn des neuen Kindergartenjahres von den Trägern. Beim größten privaten Träger WIKI seien steiermarkweit 69 Stellen unbesetzt. Dennoch werde man versuchen, im Herbst mit allen Gruppen zu starten. Hier zeige das Maßnahmenpaket des Landes Wirkung, sagt WIKI-Geschäftsführer Christian Leitner: „Wir haben ja heuer im Vergleich zum Vorjahr den Vorteil durch das Reformpaket durch Landesrat Amon, dass wir die Randzeiten anders regeln können , dass wir leichter Gruppen zusammenlegen können und das hilft uns einfach organisatorisch. Unsere Kolleginnen sind aktuell besonders am Tüfteln von Dienstplänen, dass sich das alles ausgeht und wir diese neuen Möglichkeiten nutzen."

Eltern als „Einspringer“ möglich

Neu ist etwa auch die Vertretungsregel. Bei einem Personalausfall kann eine geeignete Aufsichtsperson einspringen, das könnte im Notfall auch ein Elternteil sein. Um wirklich auch mehr Personal zu bekommen, müsse sich das Image des Berufes wieder verbessern und an der Gehaltsschraube gedreht werden, vor allem bei den Betreuerinnen, so Leitner: „Wir haben viele Alleinerzieherinnen als Betreuerinnen, und die tun sich natürlich schwer, den Lebensunterhalt zu gestalten mit dem aktuellen Gehalt, also wenn es da eine Steigerung geben würde, wäre es für uns leichter, Personal zu finden.“

Verhandlungen über mehr Gehalt

Wie angekündigt werde bereits ein neues Gehaltsschema ausverhandelt, das mit Jahresende fertig sein soll, heißt es von Seiten der Landesregierung. Auch in den städtischen Kinderkrippen und -gärten können mit derzeitigem Stand alle Gruppen öffnen, heißt es aus dem Büro des zuständigen Stadtrats Kurt Hohensinner (ÖVP). Die Gruppengrößen werden – wie im Reformpaket vorgesehen – stufenweise herabgesetzt – heuer von 25 auf 24 Kinder pro Gruppe. Dadurch würden in den städtischen Kindergärten in Graz 280 Plätze weniger zur Verfügung stehen. Manche Familien, in denen nicht beide Elternteile arbeiten, werden daher keinen Platz für ihr Kind bekommen.