Tabletten
ORF.at/Zita Klimek
ORF.at/Zita Klimek
Gesundheit

Medikamente: Engpass trotz Einlagerung?

Mit der Einlagerung von Wirkstoffen will die Bundesregierung einem möglichen Medikamentenengpass im Winter entgegenwirken. Die steirische Apothekerkammer warnte schon Anfang Oktober vor einem Mangel an bestimmten Substanzen, geht allerdings von weiteren Engpässen aus.

Gemeinsam mit dem Pharmagroßhandel einigte man sich auf die Beschaffung besonders gefragter Wirkstoffe, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag ankündigte. Das soll zumindest kurzfristig Engpässe verhindern, längerfristig brauche es aber eine Lösung auf europäischer Ebene, heißt es – mehr dazu in Medikamentenengpässe: Regierung lässt Wirkstoffe einlagern (news.ORF.at).

Kammer geht von weiteren Engpässen aus

In wenigen Wochen soll dieses Wirkstofflager bereit sein. Die steirische Apothekerkammerpräsidentin Alexandra Fuchsbichler geht allerdings von weiteren Engpässen aus: „Die Lieferengpass-Thematik wird uns sicher noch eine Zeit lang beschäftigen. Durch diverse Preiskonstrukte, die da auch gemacht werden und durch die Medikamente in Österreich so billig gemacht werden wie in fast keinem anderen EU-Land, wird es schwierig zu argumentieren, dass die diversen Firmen ihre Präparate nicht woanders verkaufen.“

Die Apotheken würden sich aber jetzt auf diesen Lösungsansatz einstellen, so Fuchsbichler. „Wir haben aber im letzten Winter auch gelernt, damit umzugehen und haben, glaube ich, auch diese Themen gut bewältigt. Allein durch die magistrale Herstellung von Antibiotikasäften oder anderen Themen oder auch durch persönliches Engagement der Apothekerinnen und Apotheker, um die Bevölkerung zu versorgen und um den Menschen die notwendigen Medikamente zu organisieren.“

Ende Oktober kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) an, die Rechte und Möglichkeiten von Apotheken ab Jänner ausweiten zu wollen. So sollen dann Filialapotheken möglich sein. Die Ärztekammer übte Kritik. Sie fürchtet Nachteile für Ärzte, die Hausapotheken betreiben – mehr dazu in Ärzte befürchten Nachteile durch Novelle (31.10.2023).