Genau vor neun Monaten um 7.45 Uhr fielen in der Polizeiinspektion Trieben vier Schüsse, das Opfer – der 59-jährige Postenkommandant – überlebte den Angriff nicht; kurz zuvor hatte es noch eine Aussprache mit dem mutmaßlichen Täter – einem 46-jährigen Kollegen – gegeben – mehr dazu in Polizist erschoss Inspektionskommandanten (27.2.2023).
Mutmaßlicher Täter schwieg bisher
Nach der Festnahme sagte dieser nur „Ich habe den Chef erschossen“ – mehr dazu in Toter Polizist: Mutmaßlicher Täter schweigt (27.2.2023); in den Einvernahmen danach schwieg er, und das änderte sich seither auch nicht.
„Er hat zugegeben, dass er geschossen hat, hat aber nichts Näheres dazu gesagt und ist auch bis jetzt dabei geblieben. Deswegen war es notwendig, Sachbeweise sehr umfassend in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört zunächst einmal die gerichtsmedizinische Untersuchung, eine Rekonstruktion aufgrund von Spurenanalyse. Es hat eine Reihe von Gutachten gegeben, psychiatrische Gutachten, technische Gutachten, und darüber hinaus wurden natürlich auch eine Reihe von Zeugen vernommen“, sagt Thomas Mühlbacher, Leiter der zuständigen Staatsanwaltschaft Leoben.
Entscheidung noch im Dezember
Dennoch steht jetzt eine Anklage gegen den mutmaßlichen Täter kurz bevor: „Wir sind dabei, den Sachverhalt noch zu prüfen. Man kann aber realistisch davon ausgehen, dass die Anklage-Entscheidung noch im Dezember des heurigen Jahres fallen wird.“ Vorbereitet werde eine Anklage wegen Mordes, heißt es; etwaige andere Anklagepunkte sollen in einem weiteren Verfahren verhandelt werden.