Schloßberg Uhrturm – „Platz der Ehrenamtlichen“
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Auf Ehrenamtliche ist im Notfall Verlass

Nach dem großflächigen Stromausfall in der Obersteiermark am Wochenende wird einmal mehr bewusst, wie wichtig die Arbeit der Ehrenamtlichen ist und dass man sich in der Steiermark auf ihre Hilfe verlassen kann. Am Dienstag feiert man – passend – den „Tag des Ehrenamts“.

Vor allem die Freiwillige Feuerwehr und auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuz waren beim Stromausfall im Murtal über 32 Stunden lang im Dauereinsatz. Rückblickend betrachtet funktionierte dabei fast alles klaglos – nur an manchen Stellen gibt es Bedarf, am einen oder anderen Rädchen zu drehen.

Wichtig, dass sich die Freiwilligen untereinander kennen

Notsituationen wie eben der großflächige Stromausfall in Murau und im Murtal – mehr dazu in Schnee: Schadensbehebung dauert Wochen – lösten eine Eigendynamik aus, sagt Peter Hackl, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuz Judenburg. Es habe sich einmal mehr bewährt, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in diesem konkreten Fall waren es fast 60 Freiwillige – untereinander durch immer dieselben Diensträder bestens kennen.

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Wochenende nimmt Hackl für die Region allerdings mit: „Tatsache ist, dass eine hohe Dringlichkeit gegeben ist, dass wir Notstromaggregate benötigen. Wir haben derzeit drei Ortsstellen: Fohnsdorf, Zeltweg und Obdach – da würden wir je eines brauchen. Und natürlich auch für die Bezirksstelle Judenburg, die eine andere Größe, eine andere Dimension hat.“

Notlage bestens im Griff

Auch die Freiwillige Feuerwehr im Murtal hatte am Wochenende zahlreiche Notstromaggregate im Einsatz – hier habe sich gezeigt, dass der Bedarf an zusätzlichem Gerät gering sei und nur an manchen Stellen nachjustiert werden müsse.

Aufgrund vorhandener Notfallpläne, die laufend nach jedem Unwettereinsatz aktualisiert würden, hätte man auch diese Notlage bestens im Griff gehabt, erklärt Heinz Reinbacher, der Leiter der Landesleitzentrale „Florian“ in Leoben: „Das beginnt zum Beispiel, dass man im Landesfeuerwehrverband im Falle eines großflächigen Stromausfalls den Landesführungsstab hochfährt; und auch unsere Feuerwehrrüsthäuser in dem Fall besetzt sind.“ 300 Feuerwehren mit etwa 3.000 Personen waren beim Stromausfall im Murtal im Einsatz.

Ehrenamt sollte belohnt werden

Während die Zahl der Mitglieder bei der Feuerwehr konstant hoch bleibt, macht sich Peter Hackl vom Roten Kreuz indes Sorgen um die Zukunft der freiwilligen Helfer in diesem Bereich und wünscht sich Aufwandsentschädigungen: „In welcher Form, das muss natürlich auch diskutiert und angesprochen werden – aber es ist eine Notwendigkeit gegeben, um unsere vielen tausenden und abertausenden freiwilligen Mitarbeiter zu belohnen.“

Die steirischen Grünen fordern zum Beispiel einen besseren Versicherungsschutz für Ehrenamtliche während eines Einsatzes, den es in Tirol, Salzburg und Oberösterreich, so die Grünen, bereits gäbe.