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Chronik

Kinder oft Opfer von Pyrotechnik

Vor Silvester warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit vor den Rechtsfolgen bei unsachgemäßer Verwendung von Pyrotechnik. Oft sind Kinder und Jugendliche Opfer von Unfällen. Dabei ist laut KFV auffällig, dass häufig Knallkörper illegal verwendet werden.

Laut KFV müssen in Österreich im Schnitt 210 Personen pro Jahr nach Pyrotechnikunfällen im Spital behandelt werden. In der Steiermark gab es beispielsweise im November in Voitsberg einen Vorfall, bei dem zwei Kinder verletzt wurden – mehr dazu in Kinder verletzten sich durch Böller: Polizei ermittelt (18.11.2023). Im Juli wurde ein Mann in Söding schwer verletzt, als er einen Maulwurf sprengen wollte – mehr dazu in Bei Sprengung von Maulwurfbau verletzt (9.7.2023).

Besonders häufig gehören laut KFV Kinder und Jugendliche zu den Opfern von Pyrotechnikunfällen, wie die Befragungen von Unfallopfern in ausgewählten Spitälern im Rahmen von KFV IDB-Austria und Hochrechnungen zeigen. 15 Prozent der Betroffenen waren Kinder bis zum Alter von 14 Jahren und 47 Prozent Jugendliche bzw. junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren.

Regeln für Käufer und Händler

Die Praxis zeige, dass bei Unfällen mit Toten und Schwerverletzten fast immer unerlaubte Pyrotechnik im Spiel war. „Wir warnen eindringlich davor, ungeeignete Pyrotechnik an Kinder, Jugendliche und andere unbefugte Personen weiterzugeben oder zu verkaufen“, appelliert Armin Kaltenegger, Leiter der Bereiche Recht und Normen sowie Eigentumsschutz im KFV.

Der Jurist verweist auf einen Fall aus der jüngeren Rechtsprechung, bei dem ein Händler (nicht rechtskräftig) verurteilt worden ist, der einem Minderjährigen eine Kugelbombe verkauft hatte. Das Kind erlitt bei der Anwendung schwere Kopfverletzungen und starb an den Folgen.

Sicherheitstipps des KFV

Immer wieder würden vor allem Fehler wie illegaler Import, Missachtung von Warnhinweisen, geringe Fachkenntnisse und fehlende Sicherheitsabstände zu Unfällen führen. Ebenfalls gefährlich, wenn auch vergleichsweise selten, sind durch Pyrotechnik ausgelöste Brände. „Brände durch Pyrotechnik machen zwar nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Brandschäden in Österreich aus, aber diese Bedrohung ist völlig unnötig, weil sie durch Prävention sehr gut verhindert werden kann“, sagt Christian Eltner, Generalsekretär des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO).

Das Kuratorium empfiehlt das Lesen von Gebrauchsanweisungen, Abstand zu halten, sichere Startmöglichkeiten zu suchen und Raketen sicher zu lagern. Außerdem sollten Feuerwerkskörper nur im Fachhandel gekauft werden. Wer sich pyrotechnische Gegenstände zusenden lässt, kann sich strafbar machen.