Am 27. Februar des Vorjahres um 7.45 Uhr fielen in der Polizeiinspektion Trieben vier Schüsse, das Opfer – der 59-jährige Postenkommandant – überlebte den Angriff nicht; kurz zuvor hatte es noch eine Aussprache mit dem mutmaßlichen Täter – einem damals 46-jährigen Kollegen – gegeben – mehr dazu in Polizist erschoss Inspektionskommandanten (27.2.2023).
Mutmaßlicher Täter schwieg bisher
Nach der Festnahme sagte dieser nur „Ich habe den Chef erschossen“ – mehr dazu in Toter Polizist: Mutmaßlicher Täter schweigt (27.2.2023); in den Einvernahmen danach schwieg er, und das änderte sich seither auch nicht.
In der nun vorliegenden Anklage wird dem Schützen nun vorsätzlicher Mord an seinem Vorgesetzten vorgeworfen – zu diesem Schluss sei man nach einer Fülle an Gutachten gekommen, so die Staatsanwaltschaft Leoben.
Zahlreiche Gutachten und Lokalaugenschein
Nicht nur Gerichtsmediziner und Ballistiker waren am Werk, auch das Blutspurenmuster wurde analysiert, und es kam zu einem Lokalaugenschein durch den zuständigen Staatsanwalt. Ein psychologisches Gutachten bestätigte zudem, dass der 47-Jährige zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war, auch Alkohol und Drogen wurden in seinem Blut nicht gefunden.
Schließlich hegt die Staatsanwaltschaft auch am Tötungsvorsatz des Angeklagten keine Zweifel: Als Polizist sei er ausreichend geschult worden, um zu wissen, was er mit seiner Waffe anrichten könne, zudem seien die Schüsse ganz gezielt abgegeben worden.
Nach Geständnis jede weitere Aussage verweigert
Der 47-Jährige sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Er selbst sei zur Tat zunächst geständig gewesen, verweigerte danach aber jede Aussage – laut Staatsanwaltschaft bis heute. Sollte er bis Ende Jänner auch keine Einsprüche gegen die Anklage erheben, muss er sich in absehbarer Zeit wegen Mordes vor einem Geschworenengericht verantworten.