Löwen Herberstein
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Chronik

Trauer um Junglöwen in Herberstein

Traurige Nachrichten aus der Tierwelt Herberstein: Wenige Monate, nachdem Junglöwe Maximus eingeschläfert werden musste, ereilte seine beiden Brüder Tiberius und Spartacus nun dasselbe Schicksal. Zurück bleiben die Löweneltern Cäsar und Amira.

Die Geburt der ersten drei steirischen Löwenbabys Spartacus, Tiberius und Maximus in der Tierwelt Herberstein im Jahr 2019 war ein großes Ereignis – mehr dazu in Drei tierische „Königskinder“ in Herberstein (20.12.2019).

Bis zuletzt um Leben der Löwen gekämpft

Im Laufe der Zeit traten bei allen dreien trotz bester Pflege gesundheitliche Probleme auf. Im September des Vorjahres dann der große Schock: Junglöwe Maximus musste eingeschläfert werden, und auch die Sorge um seine beiden Brüder wuchs, denn auch Spartacus und Tiberius waren gesundheitlich schwer angeschlagen und mussten ab Dezember in fachtierärztliche Behandlung. Es liefen viele Untersuchungen, die Verantwortlichen hofften, dass die Behandlung der beiden Tiere anschlägt – mehr dazu in Weiter Sorge um Herberstein-Löwen (15.1.2024).

Einschläfern war „einziger Ausweg“

Diese Hoffnung zerschlug sich nun: Sowohl Tiberius als auch Spartacus mussten eingeschläfert werden, wurde seitens des Tierparks Herberstein Mittwochfrüh bestätigt. „Die Lebensqualität der Tiere hat sich trotz symptomatischer Behandlung stark verschlechtert, sodass nach intensivem tierärztlichen Austausch mit externen Fachkolleginnen und Kollegen eine Euthanasie der einzige Ausweg blieb“, erklärt der Zoologische Leiter, Reinhard Pichler.

Spartacus, Maximus, Tiberius
Tierwelt Herberstein

Ursache für Krankheitsverlauf weiter unklar

Die genaue Ursache für die gesundheitlichen Probleme ist nach wie vor unbekannt. Näheres hofft der Tierpark nach Durchführung einer Computertomografie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien herauszufinden. Für weitere Abklärungen ist im Anschluss eine Überstellung auf die Pathologie geplant.

Beide Jungtiere hätten aber unterschiedliche Symptome gezeigt: „Während Spartacus bis zum Schluss an Krampfanfällen, welche epileptischen Anfällen ähnelten, litt, waren für Löwe Tiberius die Einschränkungen am Bewegungsapparat drastisch – dies zeigte sich im Wegrutschen der Hinterbeine.“ Zuletzt stand der Verdacht im Raum, dass die Probleme erblich bedingt und von Mutter Amira weitergegeben worden sein könnten.

Löweneltern bleiben im Tierpark

Im Löwengehege des Tierparks in Herberstein ist es nun sehr ruhig – die ursprünglich fünfköpfige Löwenfamilie ist stark geschrumpft, nur noch Löwenmutter Amira und Löwenvater Cäsar bleiben zurück und werden dem Tierpark auch weiterhin erhalten bleiben, heißt es.

Über einen weiteren Löwennachwuchs wolle man erst nachdenken, wenn eine genetische Ursache für die Gesundheitsprobleme ausgeschlossen werden konnte. „Dies werden auch die Ergebnisse der Obduktion zeigen“, so Pichler abschließend.