Statue von Pallas Athene vor dem Parlament in Wien im Gegenlicht
ORF.at/Zita Klimek
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Politik

Wahl 19: Klare Reaktionen der steirischen Kandidaten

Die Nationalratswahl hat am Sonntag einen Triumph für die ÖVP und klare Ergebnisse gebracht – und auch die Reaktionen der steirischen Spitzenkandidaten fielen klar aus.

Am Sonntag wählte Österreich einen neuen Nationalrat – und der Wahlsieger heißt ÖVP: Die Volkspartei kommt auf über 37 Prozent, SPÖ und FPÖ verlieren deutlich, die Grünen ziehen wieder ins Parlament ein – mehr dazu in ORF.at, in Wahl 19: ÖVP triumphiert, SPÖ und FPÖ verlieren und in Wahl 19: Alle Ergebnisse aus der Steiermark.

Die Steiermark in türkiser Hand

Auch die Steiermark präsentiert sich nach der Nationalratswahl 2019 tieftürkis: Nur in der Obersteiermark hielt die SPÖ in einigen Industriestädten – meist knappe – Mehrheiten, keine einzige Gemeinde ist mehr blau – mehr dazu in Wahl 19: Türkise Steiermark mit roten Einsprengseln. Auch Graz ist in türkiser Hand, die großen Gewinner unter dem Uhrturm sind aber die Grünen – mehr dazu in Wahl 19: Grüne sind große Gewinner in Graz.

Bogner-Strauß (ÖVP): „Historischer Sieg“

Die steirische ÖVP-Spitzenkandidatin Juliana Bogner-Strauß fand Worte für den Jubel der ÖVP: „Es ist ein historischer Erfolg für Sebastian Kurz und für uns als Team. Das zeigt, dass die Menschen gefunden haben, dass wir gut gearbeitet haben, und wir sind in den vergangenen zwei Monaten auch extrem viel gelaufen. Und die Menschen wollten viel mit uns reden, über Inhalte und nicht über Skandale. Die Menschen haben schon nach Ibiza entschieden, dass man umdenken muss – uns kommt das natürlich zugute. Wir sind so gut ausgestiegen wie schon lange nicht“, so die Ex-Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend.

Stimmung bei der ÖVP

In der ÖVP Steiermark ist der Jubel groß nach dem fulminanten Wahlergebnis.

Auf mögliche Koalitionen nach der Wahl angesprochen, sagte Bogner-Strauß: „Jetzt müssen wir einmal schauen, wer die Parteien nächste Woche überhaupt anführt, ob die Vorsitzenden von FPÖ oder auch SPÖ auch bleiben. Wir haben in Sachen Koalition keine Präferenzen. Wir werden in Gespräche treten.“

Jörg Leichtfried (SPÖ): „Zu wenig rausgekommen“

Der steirische SPÖ-Spitzenkandidat zur Nationalratswahl, Jörg Leichtfried, meinte: „Klar ist: Wir hätten uns mehr Wählerzuspruch gewünscht. Wir haben im Wahlkampf mit dem Mindestlohn, dem Klimaticket und leistbarem Wohnen versucht, Themen zu setzen, wir haben versucht, dagegen zu halten und sind beherzt in den Wahlkampf gegangen, aber am Ende ist für unseren Anspruch dabei zu wenig rausgekommen. Ich danke allen, die uns unterstützt haben und täglich bis zur letzten Sekunde dieses Wahlkampfes gerannt sind. Gratulation an die beiden Wahlsieger“, so Leichtfried.

Stimmung bei der SPÖ

In der SPÖ herrscht nach dem historisch schlechtesten Ergebnis bei Nationalratswahlen keine Feierstimmung.

Max Lercher, Nummer eins auf der Nationalratswahlliste der SPÖ im Wahlkreis Obersteiermark und ehemaliger SPÖ-Bundesgeschäftsführer, fand ebenfalls klare Worte: „Wir haben ein katastrophales Ergebnis, von Zufriedenheit fehlt bei mir jede Spur. Wir sind in eine Glaubwürdigkeitskrise geschlittert, und wir müssen jetzt alles tun, um uns grundsätzlich und strukturell so aufzustellen, um diese auch zu bewältigen. Ich bin nicht für eine Personaldebatte, die brauchen wir nicht noch einmal, die hat nie etwas verändert. Was wir brauchen, ist, dass die Sozialdemokratie wieder in Stadt und Land funktioniert für die ganz normalen Leute. Und da treibt mich schon der Gedanke, dass wir wieder zu einer kämpfenden Organisation werden, die authentisch auf die Menschen zugeht. Das ist Knochenarbeit, aber diese Arbeit steht an.“

Hannes Amesbauer (FPÖ): „Oppositionsauftrag“

„Es war überraschend, bis Montag war die Stimmung wirklich gut, aber seit den Vorwürfen am Dienstag hat sich die Stimmung komplett gedreht, und wir waren nur Passagiere und konnten nichts mehr tun“, sagte der Spitzenkandidat der steirischen Freiheitlichen, Hannes Amesbauer.

Stimmung bei der FPÖ

Innerhalb der FPÖ gibt es nach dem Wahlergebnis nichts zu feiern.

„Norbert Hofer ist in diesen schweren Stunden sicher der Richtige für uns, und eine freiheitliche Partei ohne Herbert Kickl ist unvorstellbar, vor allem in schwierigen Zeiten wie jetzt. Die FPÖ wird sich keinen Gesprächen verschließen, aber aus meiner Sicht hat die FPÖ heute keinen Regierungsauftrag, sondern einen Oppositionsauftrag bekommen. Das ist auch eine Chance für die Partei, sich zu erneuern.“

Jakob Schwarz (Grüne): Punkten mit Klimaschutz

Jubelstimmung gab es dagegen bei der Grünen: „Ich glaube, es sind mehrere Dinge zusammengekommen. Die Wählerinnen und Wähler haben gesehen, dass es Zeit wird, beim Klimaschutz etwas weiterzubringen – ich glaube, das hat das größte Plus gebracht“, sagte Jakob Schwarz, steirischer Spitzenkandidat der Grünen.

Stimmung bei den Grünen

Die Grünen jubeln über das Wahlergebnis und den Wiedereinzug ins Parlament, sie haben auch die NEOS klar überholt.

„Ich glaube, dass erkannt worden ist, dass wir keine Zeit mehr haben, beim Klima herumzublödeln, und es ist jetzt an uns, auch im Parlament dafür zu sorgen, dass da etwas weitergeht“, so Schwarz.

Fiona Fiedler (NEOS): Freude und Dankbarkeit

Auch Fiona Fiedler, steirische NEOS-Spitzenkandidatin, freute sich: „Es ist wunderbar. Wir haben einen großartigen Wahlkampf geleistet und wir danken für die Unterstützung der Österreicherinnen und Österreicher. Ich war viel unterwegs im Wahlkampf. Es hat einen Riesenspaß gemacht, und da waren schon einige, die gesagt haben, wenn sie das machen, machen wir das.“

Stimmung bei den NEOS

Die NEOS haben bei der Wahl dazugewonnen, aber nicht so viel wie in den Umfragen und Prognosen vorhergesagt.

Pilz ist enttäuscht und wird Journalist

Liste JETZT-Spitzenkandidat und Langzeitmandatar Peter Pilz findet keinen Eingang mehr ins Hohe Haus: „Ich bin natürlich enttäuscht“, so Pilz, der ankündigte, nunmehr die Seiten zu wechseln und Journalist zu werden: „Ich wechsle jetzt mal kurz die Seiten und werde ein Kollege von ihnen, ob ihnen das passt oder nicht“, meinte Pilz zu Medienvertretern.

So reagierten die Landesspitzen

Die Nationalratswahl ist geschlagen, und sie brachte deutliche Ergebnisse – die Reaktionen der steirischen Landespolitiker spiegelten die Hochrechnungsergebnisse wider. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ist froh, „dass Klarheit geschaffen wurde“, für SPÖ-Chef Michael Schickhofer ist es „kein guter Tag für die österreichische Sozialdemokratie“, und der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek spricht von „schmerzlichen Verlusten“ – mehr dazu in Wahl 19: So reagierten die Landesspitzen.