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Umwelt

Grazer mit vielen Klimaschutz-Ideen

30 Millionen Euro will die Stadt Graz in naher Zukunft für den Klimaschutz in die Hand nehmen. Weil die geplanten Projekte aber immer noch in den Startlöchern stehen, wurden die Grazer Bürger selbst aktiv und brachten ihre Ideen ein.

Im September kündigte die Grazer Stadtregierung überraschend an, dass sie nicht in eine Plabutschgondel, sondern in den Klimaschutz investieren will – mehr dazu in Graz: Klimaschutz statt Plabutschgondel (4.9.2019). Damit wurden 30 Mio. Euro frei, die nun im Kampf gegen die Klimakrise eingesetzt werden sollen – mehr dazu in Graz investiert 30 Millionen in Klimaprojekte (6.9.2019). Weitere 30 Mio. Euro wurden der Stadt für die nächsten zehn Jahre vom Land Steiermark zugesichert.

120 Projektideen bereits eingegangen

Ehe die Stadt Graz die ersten Klimaschutz-Projekte tatsächlich in Angriff nehmen kann, sind allerdings noch einige Formalitäten zu erledigen. So lange wollen manche Grazer Bürgerinnen und Bürger aber offenbar nicht mehr warten: Sie trugen ihre Projektideen bereits an die Stadt heran, bevor sie überhaupt dazu aufgerufen wurden, bestätigt der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP): „Bis jetzt wurden – ohne, dass wir den richtigen Call schon gestartet haben – schon 120 Projekte für Graz eingereicht, von Unternehmen, von Privatpersonen, auch Wissenschaftsprojekte, und ich freue mich auf deren Umsetzung.“

Abgearbeitet und koordiniert werden sollen diese Anfragen und Ideen künftig vom Umweltsystemwissenschaftler Thomas Drage, der offiziell zum Klimaschutzbeauftragten der Stadt ernannt wurde.

Stadteigene Projekte noch in Startlöchern

Die stadteigenen Projekte stehen derzeit noch in den Startlöchern. Im September zum Thema gemacht werden soll etwa die Nachhaltigkeit von Gebäuden, so Nagl: „Es läuft im Moment schon der Klimacheck für alle unsere städtischen Gebäude, das sind sehr viele Gebäude – da gehört nicht nur das Rathaus und die Verwaltung dazu, sondern alle unsere Unternehmungen. Da geht’s um Solar, da geht’s um Photovoltaik, Fassadengestaltungen und thermische Sanierungen bis hin in unsere Wohnungsbereiche, die wir zum Teil ja schon gemacht haben.“

Jedes Projekt muss jedoch von dem neu gegründeten Klimabeirat unter die Lupe genommen werden. Dieser wird laut Nagl im nächsten Gemeinderat politisch verankert. Schon demnächst sollen der Öffentlichkeit dann weitere Details zu den geplanten Klima-Projekte der Stadt Graz präsentiert werden.