Arbeitslos Arbeit Schild
APA/dpa/Carsten Rehder
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Wirtschaft

Land und AMS präsentierten CoV-Stiftung

Die Arbeitslosen-Zahlen sind weiterhin auf einem historischen Höchststand. Mit einer am Donnerstag präsentierten „Corona-Stiftung“ wollen Land und Arbeitsmarktservice (AMS) nun 5.000 Menschen wieder einen Job vermitteln.

Schon Ende März präsentierte das Land ein erstes Hilfspaket, das 53 Mio. Euro an Soforthilfe umfasste – mehr dazu in Land präsentiert 53 Mio.-Euro-Hilfspaket (27.3.2020). Bei einem zweiten Hilfspaket lagen die Schwerpunkte in den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Bildung, Tourismus und Landwirtschaft – mehr dazu in Neues CoV-Hilfspaket präsentiert (5.5.2020).

Kampus: „Kein Gewitter, das rasch vorbeizieht“

Am Donnerstag wurde nun eine sogenannte Corona-Stiftung präsentiert. Dabei sagte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), dass diese Krise kein Gewitter sei, das rasch vorbeiziehe: Es gebe so viele Arbeitslose wie noch nie, mehr als 61.000 in der Steiermark, einer von drei unselbständig Beschäftigten sei in Kurzarbeit oder habe seinen Job verloren – mehr dazu in Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin hoch.

Die Pressekonferenz zum Nachsehen

In ganz besonderen Zeiten brauche es ganz besondere Maßnahmen – und eine davon sei eben die „Corona-Stiftung“. 20 Mio. Euro stellt laut Kampus das Land zur Verfügung, zehn Millionen kommen vom AMS, und mit weiteren zehn Millionen rechnet man von den Unternehmen.

Stiftung richtet sich auch an Klein- und Mittelbetriebe

Neu an dieser Stiftung sei, dass sie sich an alle Branchen richte und dass sich auch Klein- und Mittelbetriebe beteiligen können. „Das heißt, diese Stiftung zielt wirklich auf Betriebe in der gesamten Steiermark ab, auch auf Kleinstbetreibe. Das sind ja gerade die Betriebe, die jetzt so furchtbar leiden, das sind die berühmten Installateure, Tischler, im Tourismusbereich, quer durch die Steiermark verteilt“, so Kampus.

Zwei Modelle

Es gehe darum, Mitarbeiter umzuschulen oder zusätzlich zu qualifizieren, sagte wiederum der Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe. Die Stiftung besteht aus zwei Stiftungsmodellen – einerseits eine Regionalstiftung und andererseits eine Insolvenzstiftung. Bei ersterer geht es um KMU, die einen Teil ihrer Arbeitskräfte entlassen müssen, aber diesen mithilfe von Land und AMS berufliche Weiterbildung finanzieren wollen. Wiederbeschäftigung in den alten Unternehmen wird angestrebt, dabei darf es unter Anderem zu keiner Schlechterstellung bei Einstufung und Verdienst kommen. Das zweite Modell ist die „offene Insolvenzstiftung“ für Beschäftigte eines Pleite gegangenen Betriebs, bei dem die Firma nicht mehr als 20 Mitarbeiter hatte.

Snobe sagte, eine Firma könne bei einer Beteiligung an der Regionalstiftung mit 3.000 Euro pro Person eine Aus- oder Weiterbildung mitfinanzieren, die rund 8.000 Euro koste. Die Idee sei es, freigesetztes Personal mit Weiterbildung oder Umschulung in andere Branchen so vorzubereiten, dass es bei Einsetzen des Aufschwungs wieder übernommen werden könne.

Bis zu 5.000 Qualifizierungsplätze geplant

Für beide Stiftungsmodelle sind jeweils bis zu 2.500 Teilnehmer vorgesehen. Ein Einstieg ist ab 1. September bis voraussichtlich Ende 2021 möglich. Auf die Frage, ob alle 5.000 Plätze ausgenützt werden würden, antwortete Snobe: „Das wünsche ich mir im Grunde nicht, denn ein Nichtausnützen wäre ein Zeichen, dass es aufwärtsgeht.“ Kampus ergänzte, es sei aber auch ein Zeichen, dass man gerüstet sei.