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Coronavirus

Grazer Soziologe: CoV-Ampel-vereinheitlichen

Zusätzlich zu den bezirksweise geschalteten CoV-Ampel gibt es in der Steiermark weitere Ampeln für bestimmte Institutionen wie Kinderbetreuungs-Einrichtungen, Universitäten oder Pflegeheime. Der Soziologie Manfred Prisching fordert eine Vereinheitlichung.

Die Bundesregieruing verschärft mit Montag die CoV-Maßnahmen – mehr dazu in CoV-Ampel: Maskenpflicht wird ausgeweitet und in Regierung verschärft CoV-Maßnahmen, dazu bleiben die CoV-Ampeln bezirksweise geschaltet. Darüber hinaus gibt es in der Steiermark weitere Ampeln – mehr dazu in Eigene CoV-Ampeln von Krippe bis Schule.

„Es wird Schritt für Schritt verkompliziert.“

Grundsätzlich sei eine Ampel eine kluge Idee, sagte der Grazer Soziologe Manfred Prisching. Jede und Jeder würde verstehen was gemeint sei, aber: „Das Problem ist, dass die als einfach und Vereinfachung gemeinte Idee, das Modell dieser Ampel, dann natürlich an der administrativen, an der legistischen, auch an der föderalistischen Wirklichkeit anrennt. Das heißt: Es wird Schritt für Schritt dann verkompliziert.“

Nicht nur jeder Bezirk habe eine eigene Ampel, sondern auch viele öffentliche Einrichtungen: In der Steiermark gibt es etwa zusätzliche Ampeln für Kinderkrippen und Kindergärten oder für Pflegeheime. Auch Unis haben eigene Regeln – mehr dazu in Unterschiedliche Regelungen an den Unis. Je nach Ampelfarbe gelten pro Einrichtung teilweise unterschiedliche Maßnahmen. „Das heißt, wenn ich einfach mehrere Ampeln nebeneinander habe, dann wird die Sache schwierig, wenn die auch unter Umständen noch unterschiedlich geschaltet sind“, so Prisching.

Transparenz gefordert

Prisching mahnte aus soziologischer Sicht eine klare Vorgangsweise seitens der Bundesregierung ein. Es müsse für alle sofort verständlich und klar sein, welche Regelungen gelten, sagte er, „weil das ist die Idee des Ganzen letztlich, die dahinter steht. Dass auf eine transparente, ziemlich einfache Weise, klargemacht wird, was gilt. Wenn das dann durch alle möglichen Ausnahmen oder Verzerrungen wieder unübersichtlich gestaltet wird, beißt sich irgendwann die Katze in den Schwanz.“

Spannungsfeld zwischen Vorschrift und Empfehlung

Besonders spannend sei, so der Soziologen, die sich ändernde Wahrnehmung und Meinung innerhalb der Bevölkerung: „Jetzt wollten eigentlich sehr viele Leute, als es Vorschriften gab, Empfehlungen haben. Weil sie sagen, man kann auf den Sachverstand und Menschenverstand der Menschen bauen. Jetzt, wo wir eigentlich das meiste auf Empfehlungsebene machen, passiert genau das Umgekehrte: Es wird gesagt wir brauchen endlich gescheite Vorschriften, wo man ganz genau weiß, was man tun darf und was man nicht tun darf.“