Corona Krisengipfel Land Steiermark
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Coronavirus

Land berät über Lage und weiteres Vorgehen

Weite Teile Ostösterreichs stehen vor einem neuerlichen harten Lockdown, die steirische Landesregierung will über das weitere Vorgehen bei einem Krisengipfel am Mittwoch entscheiden. In puncto Lockdown scheiden sich aber die Geister.

Im Osten Österreichs tritt wegen der angespannten CoV-Lage ab Donnerstag ein neuer Lockdown bis 6. April in Kraft und mittlerweile steht fest, dass zumindest in Wien diese so genannte „Osterruhe“ bis 11. April verlängert wird – mehr dazu in Wien verlängert Lockdown sowie in Niederösterreich will Lockdown nicht verlängern (29.3.2021).

Krisengipfel mit Experten und Sozialpartnern

Wie es in der Steiermark weitergehen soll, wird Mittwoch bei einem Krisengipfel der Landesregierung mit Experten und Sozialpartnern entschieden, um 13.45 Uhr soll das Ergebnis der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (SPÖ) forderte im Vorfeld österreichweit einheitliche Maßnahmen, unter anderem mit Verweis darauf, dass unterschiedliche Regeln wie an der Grenze zwischen dem Südburgenland und der Steiermark nicht zur Akzeptanz und Mitwirkung der Bevölkerung beitragen würden.

Lockdown: Zweifel an Wirksamkeit

Gerade was einen neuerlichen harten Lockdown im ganzen Land betrifft, scheiden sich allerdings die Geister. Der Grazer Virologe Klaus Vander etwa bezweifelt die Wirksamkeit: „Wenn wir ein bisschen die vergangenen Tage betrachten, sehen wir, dass wir in der Steiermark noch relativ gut liegen. Unter Umständen führt jetzt ein nicht unbedingt auf Zahlen basierter harter Lockdown eines Bundeslandes – wenn man nur sagt, ich mach es in Analogie zum Osten – noch eher zu einem Unverständnis, als wenn man es wirklich auf harte Zahlen runterbricht.“

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Am Mittwochnachmittag will das Land die Öffentlichkeit über die weitere Vorgehensweise informieren

Auswirkung erst zehn Tage nach Ostern sichtbar

Allerdings sei auch klar, dass sich – wie derzeit etwa in Vorarlberg – die Lage sehr schnell wieder zuspitzen könne – Abstandsregeln, Masken und Co seien deshalb gerade in den kommenden Tagen besonders wichtig, betont Vander: „Wir alle wissen natürlich, dass die Zunahme an gesellschaftlichem Austausch über die Osterfeiertage hier ein Risiko in sich trägt.“ Mögliche Auswirkungen werde man aber frühestens zehn Tage nach Ostern erkennen können.

Ernste Lage im Bezirk Murau

Schon jetzt durchaus angespannt ist die Lage im Bezirk Murau, wo es neben einem Corona-Cluster zuletzt auch die höchste 7-Tage-Inzindenz gab. Die Bezirkshauptmannschaft ruft daher verstärkt zu Tests auf und auch verlängerte Osterferien sind im Gespräch, sollten die Infektionszahlen weiter steigen – mehr dazu in Bezirk Murau ruft verstärkt zu CoV-Tests auf.

Vorerst noch überschaubar ist die Auslastung der Intensivbetten in der Steiermark – am Montag waren es 57 CoV-Patienten, die auf einer Intenstivstation behandelt werden mussten. Das bedeutet zwar, dass nicht dringend notwendige Eingriffe bereits vorsorglich verschoben werden, die Steiermark den stark betroffenen Krankenhäusern im Osten notfalls aber aushelfen kann – mehr dazu in Steiermark übernimmt Intensivpatienten. Gleichzeitig nimmt auch der steirische Impfplan langsam Fahrt auf – mehr dazu in CoV: Impfungen nehmen Fahrt auf.