ATB Spielberg
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

ATB-Insolvenz: Stiftung angelaufen

Nach der Insolvenz der ATB Spielberg haben die ersten Mitarbeiter eine Umschulung über die von Land Steiermark und AMS gegründete Insolvenzstiftung begonnen. Alle Betroffenen sollen dort einen Platz finden, um sich beruflich neu orientieren zu können.

Ende Juli 2020 hat die Geschäftsführung der ATB in Spielberg bekanntgegeben, dass rund 360 der 400 Beschäftigten gekündigt werden – mehr dazu in ATB Spielberg insolvent (28.07.2020). Ende August haben die meisten der betroffenen Mitarbeiter ihr Kündigungsschreiben erhalten, noch im Herbst wurde mit dem Transfer der Maschinen ins Ausland begonnen – mehr dazu in Gericht: ATB darf Maschinen verlagern (1.09.2020).

Anfang Dezember wurde dann vom Land Steiermark eine Stiftung eingerichtet, in die bereits viele ehemalige Mitarbeiter übernommen wurden – mehr dazu in ATB-Stiftung startklar (13.11.2020).

Zwei Millionen Euro für Umschulungen

Nicht nur für die Beschäftigten, für das ganze Murtal und das Land war die Verlagerung des ATB-Standortes und die damit einhergehende Kündigung von 360 Beschäftigten ein Keulenschlag. Mit der Gründung der ATB-Insolvenzstiftung im Dezember des vergangenen Jahres, wollten Land und AMS Perspektiven für die von der Kündigung betroffenen Arbeiterinnen und Arbeiter schaffen, sagt die zuständige Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Dotiert ist die gemeinsam vom Sozialressort des Landes und dem AMS ins Leben gerufene Stiftung mit zwei Millionen Euro, sagt Kampus: „Die ersten 50 Personen sind jetzt bereits in dieser Maßnahme, in der Stiftung, und bereiten sich gerade darauf vor neue Jobs zu ergreifen, in Ausbildungsmaßnahmen zu gehen, sich weiterschulen zu lassen. Im April werden die nächsten dazu kommen.“

„Jobs mit Perspektive schaffen“

Soziallandesrätin Kampus ist vorsichtig optimistisch, dass diese Personen dann auch einen Job bekommen. Es würde einige Bereiche geben, in denen sich die Wirtschaft zurzeit erhole. Außerdem würden sich einige Betroffene, die von der Stiftung aufgefangen wurden, für Berufe im personell kritischen Pflegebereich umschulen lassen.

„Das wird von uns ganz stark forciert. Wir haben einerseits ehemalige Mitarbeiter der ATB, die sich für diesen Bereich, für diesen Beruf, interessieren. Wir haben aber auch eine eigene Pflegestiftung des Landes, wo wir weit über tausend Menschen, vorwiegend Frauen, gerade in einem Pflegeberuf ausbilden. Ein Beruf sozusagen mit Jobgarantie, weil wir einfach Menschen in diesem Bereich brauchen,“ so Soziallandesrätin Doris Kampus.

Produktionsverlagerung dauert an

Ursprünglich hätten rund 55 der noch verbliebenen Beschäftigte der ATB mit Ende Jänner gekündigt werden sollen. Deren Dienstverhältnisse sollen aber bis 30. Juni verlängert worden sein, da das Verlagern der Produktion ins Ausland länger dauere als angenommen. Auch für sie gäbe es, laut Kampus, Platz in der Stiftung.