Gamlitz überschwemmt
LFV Steiermark
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Chronik

Naturkatastrophen: Pflichtversicherung gefordert

Die Wirtschaftskammer Steiermark fordert nach den jüngsten Hochwasserereignissen eine Pflichtversicherung für Naturkatastrophen. Denn nicht alle Schäden nach Naturkatastrophen sind derzeit versicherbar. Dafür müsste der Bund Gesetze ändern.

Noch steht die Schadenshöhe nach der Hochwasserkatastrophe in der Steiermark nicht fest, sie dürfte aber in die Millionen gehen – mehr dazu in Millionenschaden in der Landwirtschaft und Lage bei Hangrutschungen stabilisiert sich.

Pflichtversicherung für Eigenheimbesitzer

Wer für sein Eigenheim eine Feuerversicherung abschließen will, soll künftig verpflichtet werden, auch eine Versicherung gegen Naturkatastrophen abzuschließen. Gerade die Ereignisse der letzten Tage hätten die Notwendigkeit dafür aufgezeigt, so der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: „Und deshalb ist diese Forderung, die auch seitens der Wirtschaftskammer Steiermark ausgeht, ein ganz dringender notwendiger Appell. Weil wir diskutieren seit vielen Jahren über diese Möglichkeit, Naturkatastrophen auch mitzuversichern und das ist glaube ich eine ganz wichtige und eine notwendige Möglichkeit, die endlich umgesetzt werden muss."

Bund müsste Gesetze ändern

Die Forderung richtet sich an die Bundesregierung, denn für so ein Versicherungsmodell müssten Gesetze geändert werden. Entsprechende Unterlagen und Vorschläge habe man schon vor Jahren an das Justizministerium übermittelt, so Gunther Riedlsperger, Sprecher der Versicherungsbranche in der Steiermark: „Die wurden bisher aber in keiner Weise umgesetzt. Wenn diese Vorschläge in das Gesetz Eingang finden, dann schätze ich, dass das maximal ein bis zwei Jahre dauert, bis ein solches Modell implementiert werden kann."

Mit Feuerversicherung gekoppelt

Nur über die verpflichtete Koppelung mit der Eigenheim-Feuerversicherung sei so etwas möglich, so Riedlsperger: „Nur wenn alle so etwas abschließen, dann wäre genug im Topf, um auch große Schäden, so wie sie jetzt beispielsweise in der Steiermark waren, abzudecken." Die Versicherung würde dann um etwa zehn bis 24 Euro monatlich teurer werden, zeigen Berechnungen der Versicherungsbranche. Allerdings seien Schäden durch Naturkatastrophen mit so einer Lösung zu 95 Prozent gedeckt.